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Wirtschaft: Viele müssen flexibler arbeiten Jeder Vierte hat

am Wochenende Dienst.

Wiesbaden - Die Menschen in Deutschland arbeiten häufiger am Wochenende und in der Nacht als noch vor 15 Jahren. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes musste im vergangenen Jahr fast ein Viertel (24,5 Prozent) aller Beschäftigten auch samstags arbeiten. 1996 waren es nur 18,8 Prozent. Auch der Anteil der Nachtarbeiter (23 bis 6 Uhr) erhöhte sich in den 15 Jahren von 6,8 auf 9,6 Prozent, wie das Amt am Montag in seinem neuen Indikatorenbericht zur Qualität der Arbeit berichtete.

Ein großer Trend in dem Zeitraum war die Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung von 14 im Jahr 1996 auf 27 Prozent im vergangenen Jahr. Das führte dazu, dass die durchschnittliche Arbeitszeit aller Erwerbstätigen auf 35,5 Stunden sank. Das waren fast drei Stunden weniger als unmittelbar nach der Wiedervereinigung. Jedoch mussten Menschen in vollen Jobs länger arbeiten: Arbeitnehmer legten im Schnitt 40 Minuten auf 40,7 Stunden drauf. Dieser Wert lag leicht über dem EU-Wert von 40,4 Stunden.

Teilzeit ist in Deutschland zu rund 80 Prozent Sache der Frauen, die meist (54 Prozent) wegen der Familie beruflich kürzertreten. Der Anteil der unfreiwilligen Teilzeitbeschäftigten, die eigentlich einen vollen Job suchen, liegt derzeit bei 16 Prozent. Vor 20 Jahren suchte hingegen nur jeder 20. Teilzeitbeschäftigte (fünf Prozent) einen Vollzeitjob.

Von 100 Frauen hatten 46 im Jahr 2011 eine bezahlte Arbeit. 1991 standen erst 42 Prozent im Erwerbsleben. In den akademischen Berufen stieg der Frauenanteil seit 1992 um neun Punkte auf nun 44 Prozent. Seit 2002 nahezu unverändert lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Frauen um 23 Prozent niedriger als der der Männer. Etwa jeder elfte Arbeitsvertrag ist aktuell befristet (Anstieg von 5,8 Prozent im Jahr 1991 auf neun Prozent), was nach Angaben des Statistischen Bundesamtes junge Arbeitnehmer und Arbeitsplatzwechsler überdurchschnittlich häufig trifft. dpa

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