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Wirtschaft: Vodafone rechnet Umsatz schön

Einnahmen für andere auf eigene Rechnung verbucht

London (dpa/and/HB). Das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone hat eingeräumt, bei der Berechnung des eigenen Umsatzes ein Verfahren anzuwenden, bei dem die Einnahmen im Vergleich zur Konkurrenz größer erscheinen. Wie die britische Wirtschaftszeitung „The Financial Times“ am Mittwoch berichtet, verbucht Vodafone die gesamten Einnahmen aus dem mobilen Internetgeschäft als Umsatz, auch wenn diese Einnahmen an Dritte – die Anbieter bestimmter Inhalte – weitergereicht würden.

Die Konkurrenten MMO2 (früher British Telecom) und Orange klammern hingegen Zahlungen, die an Dritte gehen, aus der eigenen Umsatzrechnung aus. Dem Bericht zufolge entspricht die Praxis von Vodafone voll den britischen Gesetzen, doch hätten sich einige Analysten „überrascht“ gezeigt. Die Vodafone-Berechnung trage dazu bei, dass der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer, eine wesentliche Kennzahl der Branche, höher erscheine. Das Verfahren sei tatsächlich derzeit auch von geringer Bedeutung, weil nur ein kleiner Prozentsatz des Umsatzes auf mobiles Internet entfalle – nach Vodafone-Angaben ein Prozent. In Zukunft sei allerdings eine eindeutige Definition der Berechnung wichtig, weil der Internetbereich im Mobilfunk potenziell an Bedeutung gewinne.

Auf der Hauptversammlung des Mobilfunkkonzerns in London ließen etliche Kleinaktionäre ihrer Unzufriedenheit mit dem Vodafone-Management freien Lauf. Am Ende wurde jedoch die vor allem umstrittene Top-Bezahlung von Vodafone-Chef Chris Gent mit der deutlichen Mehrheit der institutionellen Anleger bestätigt.

Gent zählt zu den absoluten Spitzenverdienern in Großbritannien. Zu seinem Grundgehalt von 1,2 Millionen Britischen Pfund (fast zwei Millionen Euro) erhält er Aktienoptionen im Wert von neun Millionen Pfund sowie Bonusaktien im Wert von bis zu 3,9 Millionen Pfund – im besten Fall also mehr als 20 Millionen Euro.

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