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Wirtschaft: Vodafone: Verkauf von Mannesmann-Tochter Infostrada an Enel

Der italienische Stromversorger Enel übernimmt die Mailänder Mannesmann-Festnetztochter Infostrada für elf Milliarden Euro (22 Milliarden Mark) vom britischen Mobilfunkkonzern Vodafone. Infostrada solle der gemeinsam mit France Télécom betriebenen Telefongesellschaft Wind zugeschlagen werden, teilte Enel am Mittwoch in Mailand mit.

Der italienische Stromversorger Enel übernimmt die Mailänder Mannesmann-Festnetztochter Infostrada für elf Milliarden Euro (22 Milliarden Mark) vom britischen Mobilfunkkonzern Vodafone. Infostrada solle der gemeinsam mit France Télécom betriebenen Telefongesellschaft Wind zugeschlagen werden, teilte Enel am Mittwoch in Mailand mit. Die Kaufsumme, zu der sich noch 1,1 Milliarden Euro Infostrada-Schulden addieren, werde je zur Hälfte in bar und in Obligationen erbracht. Enel ist der zweitgrößte Stromversorger Europas nach der französischen Electricité de France; das teilprivatisierte Unternehmen arbeitet an der Stärkung weiterer Standbeine. Wind ist mit seinen Festnetz- und Mobilfunkdiensten inzwischen drittgrößter Telefonanbieter in Italien. Diese Stellung soll mit Infostrada ausgebaut werden.

"Wir können jetzt eine italienische Telefonfirma ersten Ranges schaffen", sagte Enel-Chef Franco Tato. Angriffsziel sei die Marktführerschaft von Telecom Italia. Vodafone hatte Infostrada im Zuge der Mannesmann-Übernahme mit gekauft, folgt aber dem erklärten Ziel, sich auf den Mobilfunk zu konzentrieren. Mannesmann verwies in Düsseldorf darauf, dass der Verkauf noch vom Aufsichtsrat der zu Vodafone gehörenden Mannesmann AG sowie von den Kartellbehörden abgesegnet werden muss.

Der fusionierte Anbieter Wind/Infostrada wird zunächst zu 73,4 Prozent von Enel und zu 26,6 Prozent von France Télécom gehalten, wie beide Firmen in Mailand und Paris mitteilten. Zwischen Mai und August 2001 soll das Unternehmen dann zu rund einem Viertel an die Börse gebracht werden; zeitgleich will Enel eine weitere eigene Tranche Aktien in den Handel bringen. France Télécom hat die Option auf einen Ausbau seines Wind-Anteils auf bis zu 32,5 Prozent.

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