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Wirtschaft: Vodafone wächst langsamer als T-Mobile Umsatz sinkt trotz 200 000 neuer Kunden

Berlin - Der Abstand zwischen Deutschlands zweitgrößtem Mobilfunkanbieter Vodafone und Marktführer T-Mobile hat sich wieder vergrößert. Zwar konnte Vodafone am deutschen Markt seine Kundenzahl im ersten Quartal um 200 000 auf 30,8 Millionen steigern – wovon 70 000 Kunden einen Laufzeitvertrag abschlossen.

Berlin - Der Abstand zwischen Deutschlands zweitgrößtem Mobilfunkanbieter Vodafone und Marktführer T-Mobile hat sich wieder vergrößert. Zwar konnte Vodafone am deutschen Markt seine Kundenzahl im ersten Quartal um 200 000 auf 30,8 Millionen steigern – wovon 70 000 Kunden einen Laufzeitvertrag abschlossen. T-Mobile konnte zwischen Januar und März jedoch rund 251 000 neue Kunden unter Vertrag nehmen.

Den harten Wettbewerb auf dem quasi gesättigten deutschen Markt spürt Vodafone auch bei Umsatz und Ergebnis. Trotz eines Kundenwachstums von 5,6 Prozent ging der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (Ende März) um fünf Prozent auf acht Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um fast zehn Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.

„Der Preisverfall hält an“, sagte Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen. Dies sei dem Wettbewerb zuzuschreiben, aber auch den angeordneten Gebührensenkungen für die Weiterleitung von Gesprächen, ohne die der Umsatz mit Minuten und Daten nur leicht zurückgegangen wäre. Deutschland gehöre inzwischen zu den wettbewerbsintensivsten Mobilfunkmärkten in Europa. Der Preis pro Minute sei in vielen europäischen Ländern höher, sagte Joussen.

Er zeigte sich dennoch zufrieden. Vodafone sei der ertragsstärkste Netzbetreiber in Deutschland. „Wir haben eine Gewinnmarge von 45 Prozent“, sagte er. Damit liege Vodafone fünf Prozentpunkte vor Wettbewerber T-Mobile.

In Deutschland gibt es statistisch gesehen mehr Mobilfunkkunden als Einwohner. Wachstumschancen sieht Joussen darin, die Gesprächsvolumina durch Niedrigpreise zu erhöhen, Festnetzminuten auf das Handy zu holen, neue Erlösquellen wie Werbung auf dem Handy zu erschließen oder das Datenvolumen zu steigern. Datendienste über UMTS machten schon etwa zehn Prozent des Umsatzes aus, sagte Joussen. Seit Oktober verkauft Vodafone auch selbst DSL-Anschlüsse in Zusammenarbeit mit Arcor. Bislang zähle Vodafone etwa 130 000 DSL-Nutzer. Joussen deutete Preissenkungen an, nachdem die Telekom ihre DSL-Preise um bis zu 15 Prozent senkt.

Der britische Mutterkonzern kämpft indes weiter mit roten Zahlen, bedingt vor allem durch Abschreibungen auf die deutsche Tochtergesellschaft. Während sich das Ebitda im Konzern leicht auf zwölf Milliarden Pfund (17,7 Milliarden Euro) verbesserte, stand im Geschäftsjahr 2006/07 unter dem Strich ein Fehlbetrag von 4,8 Milliarden Pfund. Im Vorjahr waren es noch 17,2 Milliarden Pfund gewesen. jul

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