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„Papier spielt noch lange eine Rolle“, meint Springer-Chef Mathias Döpfner. Foto: Reuters

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Wirtschaft: Vom Kiosk aufs Tablet Springer-Verlag will Bezahlmodelle ausbauen

Berlin - Wenn Mathias Döpfner einmal seine Memoiren schreibt, dürfte er dabei wohl das Jahr 2012 erwähnen. „Ich hatte in diesem Geschäftsjahr so viel Spaß wie vielleicht in keinem anderen zuvor“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG („Bild“, „Welt“) am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns in Berlin.

Berlin - Wenn Mathias Döpfner einmal seine Memoiren schreibt, dürfte er dabei wohl das Jahr 2012 erwähnen. „Ich hatte in diesem Geschäftsjahr so viel Spaß wie vielleicht in keinem anderen zuvor“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG („Bild“, „Welt“) am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns in Berlin. Was Döpfner so großes Vergnügen bereitete, ist die „Zeitenwende, die das Jahr für Springer markiert“: Erstmals erzielte der Verlag mit Digitalen Medien mehr als eine Milliarde Euro Umsatz, mehr als mit jedem anderen Geschäftsbereich. „Dass das so schnell passieren würde, haben wir nicht gedacht.“

Erstmals löste der Bereich Digitale Medien mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro (plus 22 Prozent) die inländischen Zeitungen als umsatzstärksten Geschäftsbereich des Konzerns ab. Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 3,9 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro. Während das bereinigte Vorsteuerergebnis (EBITDA) um 5,8 Prozent auf 628 Millionen Euro wuchs, sank der Konzernüberschuss um knapp fünf Prozent auf 275,8 Millionen Euro. Doch auch die Printprodukte bezeichnet Döpfner weiterhin als „erstaunlich profitabel“.

Die Inlandszeitungen erlösten 1,1 Milliarden Euro, 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Werbeerlöse betrugen mehr als 492 Millionen Euro, rund vier Prozent weniger als 2011. Im Segment nationale Zeitschriften sank der Umsatz um 3,9 Prozent auf 450,1 Millionen Euro, bei den Werbeerlösen mussten Einbußen von mehr als sieben Prozent hingenommen werden.

Für 2013 kündigte Döpfner „Strukturanpassungen“ im Printgeschäft an – allerdings sei weder ein „Stellenabbauprogramm“ geplant, noch sei es „absehbar oder wahrscheinlich“, das Publikationen geschlossen würden. „Papier wird noch lange eine Rolle spielen“, sagte Döpfner. Aber „unabhängiger Qualitätsjournalismus“ müsse profitabel bleiben. Auch deshalb will Springer sein Bezahlmodell im digitalen Bereich weiter ausbauen. Erste Ergebnisse bei Welt.de seien „ermutigend und erfreulich“, sagte Döpfner, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Bild.de soll im Sommer folgen. Als Ziel rief Döpfner aus, dass Springer „das führende digitale Medienunternehmen“ in seinen Bereichen werde solle – jedoch ohne den Geschäftszweck zu ändern. Der Konzern bleibe ein journalistisches Unternehmen, so der Vorstandsvorsitzende: „Unsere wichtigste Kernkompetenz ist der Inhalt.“ Für 2013 rechnet Döpfner mit einem Anstieg der Gesamterlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Sonja Pohlmann

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