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Wirtschaft: Vom Stahl profitiert

Rekordgewinn für Thyssen-Krupp/Iraner geht

Berlin Thyssen-Krupp ist ausgezeichnet ins Geschäftsjahr 2004/05 (zum 30. September) gestartet. Im ersten Quartal stiegen Aufträge und Umsatz um 16 und 20 Prozent, und der Gewinn wurde auf über 400 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Für das gesamte Jahr strebt der Industriekonzern nun ein Ergebnis über dem Vorjahresniveau (1,58 Milliarden Euro vor Steuern) an. Der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz deutete am Freitag auf der Hauptversammlung in Bochum eine Dividendenerhöhung an. „Wir werden auch künftig eine an der Ergebnisentwicklung orientierte Dividende ausschütten.“ Zum positiven Geschäft trägt vor allem der Stahl bei. Wegen der starken Nachfrage in China und Indien waren bereits im vergangenen Jahr die Stahlpreise in die Höhe geschossen. „Die Hochkonjunktur auf dem internationalen Stahlmarkt wird sich auch in diesem Jahr fortsetzen“, sagte Schulz.

Derzeit plant der Konzern für rund 1,3 Milliarden Euro ein zusätzliches Stahlwerk in Brasilien, wodurch die eigene Kapazität von 17 Millionen auf 21 Millionen Tonnen steigt. Das neue Werk soll 2008 den Betrieb aufnehmen.

Unter den hohen Stahlpreisen leidet vor allem die Autoindustrie. So schätzt etwa die Investmentbank CSFB die zusätzlichen Stahlaufwendungen für VW und Daimler-Chrysler auf jeweils 1,5 Milliarden Euro. Der Marktforscher Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit 200 Euro Mehrkosten je Fahrzeug, davon würden 60 bis 70 Prozent bei den Zulieferern der Autohersteller hängen bleiben.

Thyssen-Krupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme erläuterte auf der Hauptversammlung den Rückzug des iranischen Vertreters aus dem Aufsichtsrat. Um Geschäfte „mit allen großen US-Firmen“ abzuwickeln, sei der Nachweis erforderlich, dass der Anteil des Iran an Thyssen-Krupp unter fünf Prozent liegt und kein Iraner im Aufsichtsrat sitzt. Der Anteil Irans war 2004 von 7,8 auf 4,5 Prozent gesunken. alf/dpa

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