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Die Beratung im Reisebüro ist für viele gerade bei individuellen Urlauben unerlässlich.Foto: Rainer Jensen, picture-alliance/dpa/dpaweb

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Wirtschaft: Vom Urlaubstraum zur Reiseplanung

Tourismuskaufleute bleiben auch in Zeiten des Internets gefragte Experten. Ihre Aufgaben werden vielfältiger – genau wie ihre Einsatzorte.

Reiseverkehrskaufleute waren gestern. Oder besser gesagt: vorgestern. Denn schon seit dem 1. August 2011 heißt der Ausbildungsberuf Tourismuskauffrau beziehungsweise -mann. Die Aufgaben der Fachleute für Urlaub, Reisen und Freizeit sind vielfältig. Und auch die Tatsache, dass immer mehr Menschen das Internet für die Urlaubsplanung nutzen, macht den Beruf keineswegs überflüssig.

„Der Tourismus ist eine attraktive Branche mit vielen Einsatzmöglichkeiten“, sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen ReiseVerband (DRV) in Berlin. Unter der Adresse www.tourismus-azubi.de hat der Verband eine Internetseite eingerichtet, die über diese Vielfalt informiert. „Tourismuskaufleute organisieren und vermittelten Reisen, beraten Kunden und informieren über Reiseziele und -verbindungen. Sie bearbeiten Buchungen und Reklamationen und erstellen Pauschalurlaube und individuelle Reiseangebote“, heißt es dort.

Einsatzorte sind nicht nur Reisebüros, sondern auch Reiseveranstalter, Geschäftsreiseunternehmen und regionale Tourismusorganisationen. Aber auch Fluggesellschaften, Kreuzfahrtunternehmen, Fremdenverkehrsämter oder große Firmen mit eigenem Travel Management kommen als Arbeitgeber in Frage. „Gerade die Organisation von Geschäftsreisen nimmt zu und wird jetzt auch in der Ausbildung vertieft behandelt“, sagt Sibylle Zeuch. Im Zuge der Globalisierung ist das Jonglieren mit passgenauen Flug-, Hotel- und Mietwagenbuchungen und die Organisation von Meetings im Ausland fast schon eine Kunst für sich. Immer mehr international aufgestellte Unternehmen unterhalten deshalb eigene Abteilungen für die Abwicklung von Geschäftsreisen.

Doch auch in ihrer Freizeit bleiben die Deutschen Reiseweltmeister. Laut Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) haben die Bundesbürger im vergangenen Jahr 69,3 Millionen Urlaubsreisen ab fünf Tage Dauer unternommen. Mit knapp 10 000 Reisebüros hat Deutschland bezogen auf die Zahl der Einwohner eines der dichtesten Reisebüronetze weltweit. „Zwar informieren sich viele Menschen im Internet und buchen dort Einzelleistungen wie Bahnfahrten oder Flüge. Doch je individueller die Reise wird, desto undurchschaubarer ist das Angebot“, meint Zeuch. Dann braucht es wieder den Experten im Büro um die Ecke.

Nachdem in den vergangenen Jahren weniger Jugendliche eine Ausbildung in der Branche begannen, steige die Zahl der Azubis seit 2011 wieder deutlich an, so der DRV. Im ersten Jahr verdienen angehende Tourismusfachleute rund 550 Euro im Monat, im dritten Jahr sind es rund 800 Euro. Mit dem Abschluss in der Tasche liegt das Einstiegsgehalt bei ungefähr 1800 Euro – je nach Einsatzort und Aufgaben. Silke Zorn

Mehr im Internet:

www.tourismus-azubi.de

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