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Der Inhalt eines Straußeneis entspricht etwa 30 Hühnereiern. Die meisten Halter lassen ihre Tiere die Eier jedoch ausbrüten, denn ein Strauß legt nur um die 40 Eier im Jahr, und das Fleisch ist beliebt.

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Von der Wachtel bis zum Emu: Alternativen zum Hühnerei

Sie sind nicht nur für Allergiker interessant: Eier von Wachtel, Gans, Emu und Strauß. Allerdings sind die oft nur schwer zu bekommen - und nicht ganz billig.

Von Maris Hubschmid

Was war zuerst? Das Huhn oder ...? Der Strauß! Fest steht damit schon lange: Für ein Ei braucht’s keine Henne. Allein in Deutschland werden neben Hühnereiern eine ganze Reihe anderer Eierarten verzehrt. Manche sind allerdings nur schwer zu kriegen. „Im Handel gibt es kein einziges Straußenei“, sagt Christoph Kistner, Präsident des Bundesverbands Deutsche Straußenzucht. Auf 2000 Exemplare schätzt der Verbandschef dennoch die Menge der Straußeneier, die pro Jahr verspeist werden. Angeboten werden sie nur direkt von Straußenhaltern. Bundesweit gibt es davon an die 200, auch in Brandenburg, etwa in Neuhardenberg und Dallgow. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Kistner.

Wer auf Hühnereiweiß allergisch reagiert, verträgt Straußeneiweiß

Menschen, die auf Hühnereiweiß allergisch reagieren, vertragen das Straußeneiweiß. Außerdem sind die Schalen als Deko-Objekte begehrt. Die Schale macht mehr als die Hälfte des Preises aus. Deutschlands größte Straußenfarm, der Betrieb Mhou in Rheinland-Pfalz, hat deshalb sogar ein Leergut-System eingeführt – wer sein ausgeblasenes Ei zurückbringt, bekommt 17 Euro. Zieht man die vom Preis ab, 30 Euro, bleiben 13 Euro für den essbaren Teil. Damit kann man eine ganze Großfamilie ernähren: Der Inhalt eines Straußeneis entspricht etwa 30 Hühnereiern. Die meisten Halter lassen ihre Tiere die Eier aber ausbrüten, denn ein Straußenweibchen legt nur um die 40 im Jahr, und noch gefragter ist das Fleisch.

Gänseeier gibt es im Feinkosthandel

In größeren Mengen verfügbar sind Enten- und Gänseeier, die es in vereinzelten Feinkostgeschäften zu kaufen gibt. Beim Bundesverband der Geflügelwirtschaft kann man trotzdem keine Zahlen nennen. „Der Anteil anderer Eier am Gesamtverbrauch ist einfach zu gering“, sagt Sprecher Florian Anthes. „Nicht-Hühner-Eier sind eine absolute Nische“, bestätigt auch Mareike Heidemann von der Marktinfo Eier und Geflügel. Enteneier sind nur bedingt beliebt, weil sie einen sehr intensiven Geschmack haben und anfällig für Salmonellen sind. Langes Kochen tötet die Bakterien, frittiert werden Enteneier in manchem Restaurant angeboten.

Wachteleier sind beliebt in der feinen Küche

Die schwarz-weiß gefleckten Wachteleier sind wegen ihrer geringen Größe bei Buffets und in der feinen Küche gern gesehen – und nach Hühnereiern zahlenmäßig wohl die meist konsumierten Eier in Deutschland. Nicht nur, dass sie genau wie Hühnereier zu nutzen sind, kühl gelagert lassen sie sich selbst nach zehn Wochen noch verwenden. Über das Internet kann man auch Emu-Eier bestellen: Ein Ei hat den Gehalt von zehn Hühnereiern und kostet etwa 13 Euro. Dafür ist es bereits gefärbt, in einem kräftigen türkisgrün.

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