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Wirtschaft: Von Tank & Rast wird mehr verkauft

Bund woll sich von drei Viertel seiner Anteile trennen Bonn (wei).Aus den früheren Nebenbetrieben an den Autobahnen hat die Tank & Rast (T & R) seit ihrer Umwandlung in eine AG vor drei Jahren ein Hauptgeschäft gemacht.

Bund woll sich von drei Viertel seiner Anteile trennen

Bonn (wei).Aus den früheren Nebenbetrieben an den Autobahnen hat die Tank & Rast (T & R) seit ihrer Umwandlung in eine AG vor drei Jahren ein Hauptgeschäft gemacht.294 Tankstellen, 325 Rastsstätten, 46 Kioske und 56 Motels am Rande der Autobahnen nennt die T & R ihr eigen, ein Potential, das die unternehmerische Phantasie beflügeln kann.Bislang galt es in Bonn als ausgemacht, daß dieses Potential auf absehbare Zeit unter der politischen Kontrolle des Bundes verbleiben soll - zum Schutz der mittelständischen Pächter, die die "Servicebetriebe" führen. Dieses Ziel will der Finanzminister unter dem Druck seiner leeren Kassen offenbar aufgeben.Im Vorstand der T & R richtet man sich darauf ein, daß der Bund bis zu drei Viertel seiner Anteile abgeben und nur noch eine Sperrminorität behalten will.In diesem Jahr könnten die Aktien zwar nicht mehr an der Börse aber bei einem Großinvestor plaziert werden, sagt Vorstandssprecher Fritz Ansorge.Die Manager der T & R schreckt diese Perspektive nicht.Sein Unternehmen könne sich ohne den dominierenden Einfluß des Staates besser entwickeln, sagt Ansorge.In den letzten Jahren haben er und sein Vorstandskollege Jörg M.Hübner den ehemaligen Regiebetrieb erfolgreich auf den Weg zu einem am Markt orientierten Unternehmen gebracht.Im vergangenen Jahr konnten sie das laufende Ergebnis um mehr als 40 Prozent auf gut 31 Mill.DM steigern, die Bilanz der T & R weist für 1996 ein Anlagevermögen von 1,1 Mrd.DM und einen Gewinn von 4,6 Mill.DM aus. Das Geschäft mit den Pächtern hat der Vorstand in den letzten Jahren auf eine völlig neue Grundlage gestellt.Sie zahlen zunächst eine standortabhängige Fixpacht.Bei den Tankstellen erhebt die T & R außerdem ein Belieferungsentgelt und bei den Gastronomiebetrieben eine 7,5prozentige Beteiligung am Umsatz.Möglich wurde das auf der Grundlage eines umfangreichen Investitionsprogramms und eines klaren Konzeptes, mit dem die T & R ihre Betriebe am Markt positioniert.Sie stellt den Pächtern nicht nur die Bauten und Anlagen zur Verfügung sondern entwickelt gemeinsam mit ihnen Angebote und Standards, nach denen die 12 000 Mitarbeiter der Pächter arbeiten.Mit gezielten Maßnahmen wie eine "Freundlichkeitskampagne" wird beispielsweise versucht, das Image der Autobahntankstellen und -raststätten zu verbessern. Grundlage dieser Zusammenarbeit ist ein Kooperationsvertrag, der es der T & R erlaubt, Konzepte für alle Betriebe aufzustellen und durchzusetzen.Standardisierte Betriebstypen und Logos sollen den gleichen Servicestandard an allen Autobahnen gewährleisten.In seine neuen Konzepte, vor allem aber in die Modernisierung der Gebäude und Anlagen hat die T & R bereits in den letzten Jahren viel investiert.1996 waren es noch einmal 106 Mill.DM, davon 43,3 Mill.DM in Neubauten.Die Finanzierung des umfangreichen Investitionsprogramms hat der Bund dadurch erleichtert, daß er der Gesellschaft das Eigentum an allen Betrieben einschließlich der Grundstücke übertragen hat.Von der schwachen Konjunktur konnte sich die T & R dadurch 1996 abkoppeln.Trotz des rückläufigen Treibstoffabsatzes lieferten die Tankstellen mehr Geld ab, weil sie in ihren Shops mehr Umsatz machten.Vom Umsatzeinbruch in der Gastronomie waren die Autobahnraststätten zwar ebenfalls betroffen, durch die neuen Pachtverträge stiegen die Einnahmen der R & T aber um 6,5 Prozent.Insgesamt stiegen die Umsatzerlöse von 330 auf 346 Mill.DM.

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