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Wirtschaft: Vorfahrt in China

Jeder fünfte Neuwagen aus deutscher Produktion

Berlin - In China sind in drei Monaten schon so viele Neuwagen verkauft worden wie in Deutschland im gesamten vergangenen Jahr. Besonders profitiert davon haben erneut die deutschen Hersteller. Sie setzten im ersten Quartal 21 Prozent mehr ab als auf dem deutschen Inlandsmarkt im gleichen Zeitraum.

„Die deutschen Konzernmarken erhöhten ihren Absatz um 30 Prozent auf gut 637 800 Neuwagen“, teilte der Automobilverband VDA am Freitag mit. 548 500 davon stammten allein vom Volkswagen- Konzern, der am Freitag herausragende Absatzzahlen für das erste Quartal veröffentlichte. Insgesamt legten Volkswagen, BMW, Mercedes, Porsche & Co. in China deutlich schneller zu als der chinesische Gesamtmarkt: Die Pkw-Verkäufe stiegen in der Volksrepublik im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 3,1 Millionen Fahrzeuge. Jeder fünfte in China neu zugelassene Wagen stammte in diesem Zeitraum somit aus deutscher Fertigung.

Vom 19. bis 28. April präsentieren sich die deutschen Autokonzerne und 28 Zulieferer auf der Auto Shanghai, der wichtigsten Automobilmesse in Asien. Um die stürmische Nachfrage bedienen zu können, haben die Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv in Fertigungskapazitäten vor Ort investiert – und tun dies nach wie vor. Rund 190 Produktions- und Montagestätten gibt es heute; 180 davon sind Standorte von Zulieferern. Seit 2008 hat die deutsche Autoindustrie ihre Pkw-Produktion in China nach VDA-Angaben auf 1,8 Millionen Einheiten mehr als verdoppelt (2008: 871 795). China sei damit vor Brasilien der wichtigste Auslandsstandort.

Der asiatische Wachstumsmotor brachte den größten europäischen Autobauer VW in den ersten drei Monaten besonders in Schwung. VW verkaufte mit seinen neun Marken im Januar, Februar und März so viele Fahrzeuge wie noch nie einem ersten Quartal. Mit fast zwei Millionen Auslieferungen gelang dem Konzern ein neuer Rekord. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 setzte der Hersteller weltweit 13,7 Prozent mehr Autos ab.

Der März ging mit mehr als 767 000 Verkäufen als bester Monat in die Unternehmensgeschichte ein. „Die Entwicklung war hervorragend“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler. Stark entwickelte sich auch der Absatz in Nordamerika, wo Volkswagen mit Hilfe des neuen Werks in Chattanooga (Tennessee) weiter aufholen will. In den USA verkaufte der Konzern zwischen Januar und März 92 800 Autos (plus 16,1 Prozent), in ganz Nordamerika waren es 143 900 (plus 17,9 Prozent). mot

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