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Wirtschaft: Vorstand Hülsmann äußerte, dass ein Börsengang für das Unternehmen attraktiv sei

Die Festnetztelefongesellschaft Mannesmann Arcor will ihre Strategie auch nach der Übernahme von Mannesmann durch den Mobilfunkbetreiber Vodafone-Airtouch unverändert fortsetzen. "Vodafone bekennt sich klar zu der Mannesmann-Strategie, Festnetz und Mobilfunk zu integrieren", sagte Elmar Hülsmann, stellvertretender Vorsitzender des Arcor-Vorstands, dem Tagesspiegel.

Die Festnetztelefongesellschaft Mannesmann Arcor will ihre Strategie auch nach der Übernahme von Mannesmann durch den Mobilfunkbetreiber Vodafone-Airtouch unverändert fortsetzen. "Vodafone bekennt sich klar zu der Mannesmann-Strategie, Festnetz und Mobilfunk zu integrieren", sagte Elmar Hülsmann, stellvertretender Vorsitzender des Arcor-Vorstands, dem Tagesspiegel. Im Übernahmekampf um Mannesmann hatte Vodafone immer wieder betont, dass eine reine Mobilfunkstrategie erheblich mehr Wachstum verspreche als das die von Mannesmann favorisierte Kombination von Festnetz, Mobilfunk und Internet.

Hülsmann sagte, man müsse klar unterscheiden zwischen dem, was vor und dem was nach der Übernahme gesagt wurde. Die Signale die jetzt von Vodafone kämen, sprächen dafür, dass Vodafone die Telekom-Sparte von Mannesmann so weiter machen lasse wie bisher. "Vodafone war schon lange unser Partner, kennt unsere Strategie und hat sie immer mitgetragen." Die zu Vodafone gehörende Gesellschaft Airtouch ist Gesellschafter von Arcor und hält 3,7 Prozent der Anteile. "Wir haben im Monat über zehn Prozent Wachstum im Festnetz", sagte Hülsmann. Der Markt wachse allerdings weniger stark. "Es ist ein Verdrängungswettbewerb, an dem wir überproportional partizipieren."

Auch die Ankündigung von Vodafone-Chef Chris Gent, Arcor und die italienische Festnetzgesellschaft Infostrada an die Börse zu bringen, sei im Interesse des Unternehmens. "Ein Börsengang steigert die Visibilität und damit die Attraktivität des Markennamens Arcor", sagt Hülsmann, der im Vorstand für Marketing und Vertrieb verantwortlich ist. Außerdem biete ein Börsengang weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die Honorierung von Mitarbeitern. Offiziell sei zwar noch nichts, realistisch sei aber, dass ein Anteil von 20 bis 25 Prozent des Kapitals an die Börse gebracht werde, sagte Hülsmann.

Das Unternehmen habe vor, auch weiter kräftig zu investieren. Die Arcor-Gruppe, zu der die Telefongesellschaft Otelo und der Online-Dienst Germany.net gehören, setzte im vergangenen Jahr rund 2,6 Milliarden Mark um und investierte rund 890 Millionen Mark. In diesem Jahr soll der Gesamtumsatz auf mehr als vier Milliarden Mark steigen. Im Jahr 2001 will die Gruppe die Gewinnzone erreichen. Das künftige Wachstum soll aus dem verstärkten Wettbewerb im Ortsnetz kommen. 200 000 Neukunden will Arcor bis Ende diesen Jahres im Ortsnetz gewinnen, in Berlin sollen es mehr als 30 000 Kunden werden. 40 000 Kunden sind bereits komplett von der Telekom zu Arcor gewechselt. In Berlin bietet das Unternehmen seit dem vergangenen Herbst Komplettanschlüsse an. "Ein paar tausend" Kunden habe Arcor hier schon gewonnen. Schnell wachsen will Arcor in diesem Bereich auch durch die Zusammenarbeit oder übernahme von Stadtnetzbetreibern. Die Mehrheit bei der Düsseldorfer Isis und der Würzburger Wücom hat Arcor bereits übernommen. "Wir wollen überall dort einsteigen, wo wir den Netzausbau damit schneller vorantreiben können, als wenn wir es selbst tun", sagte Hülsmann. Sonst verliere eine Beteiligung ihren Reiz. "In Berlin sind wir schon ziemlich weit", sagte Hülsmann. Hier verfüge Arcor bereits über ein eigenes 800 Kilometer langes Glasfaserkabelnetz. Stünde allerdings der Berliner Stadtnetzbetreiber Berlikomm zum Verkauf, "dann würden wir uns das sicher ansehen".

Der Vertrieb wird jetzt durch die Einrichtung von Geschäften verstärkt, in denen exklusiv Arcor-Dienste angeboten werden. Der erste Arcor-Shop öffnete am Donnerstag in Berlin. Drei weitere sollen in der Hauptstadt in den kommenden Wochen folgen. Die Shops werden nicht von Arcor selbst, sondern in einer Art Franchise-System von eigenständigen Vertriebspartnern geführt. Bis zum Ende des Jahres sollen Geschäfte in den wichtigsten deutschen Städten folgen.

vis

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