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Wirtschaft: VW bezahlt Aufsichtsräte am besten

Bezüge der Dax-Aufseher steigen um 27 Prozent

Berlin - Der Aufsichtsratsvorsitzende eines Dax-Konzerns hat im vergangenen Jahr im Durchschnitt 273 000 Euro verdient – gut 27 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nach einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kam ein ordentliches Mitglied eines Aufsichtsrates auf 89 000 Euro. Das waren ebenfalls rund 27 Prozent mehr als 2009. Als Grund für die kräftig gestiegenen Bezüge nannte die DSW vor allem variable Bestandteile bei der Bezahlung, die sich am Erfolg des Unternehmens orientierten. Die Anlegerschützer kritisierten, dass dabei vor allem die langfristig variable Vergütung, die vom Deutschen- Corporate-Governance-Kodex angeregt werde, nur einen kleinen Anteil ausmache. Insgesamt überwiesen die 30 Dax- Unternehmen ihren Aufsichtsräten im Geschäftsjahr 2010 knapp 65 Millionen Euro und damit gut ein Viertel mehr als im Rezessionsjahr 2009. Mehr (70 Millionen Euro) waren es nur 2007 gewesen.

Am besten zahlte Volkswagen. Der Autobauer überwies seinem Aufsichtsrat insgesamt 5,4 Millionen Euro. Auf Platz zwei folgte der Energiekonzern Eon mit knapp 4,9 Millionen Euro und auf Rang drei Siemens mit gut vier Millionen Euro. Schlusslicht bildet Fresenius Medical Care (FMC) mit knapp 400 000 Euro.

Top-Verdiener war wie schon in den vergangenen Jahren der ehemalige Bayer-Chef Manfred Schneider mit einem Jahresgehalt von zusammen über 1,1 Millionen Euro. Er gilt laut Studie auch als mächtigster Aufsichtsrat im Land, da der 72-Jährige den Kontrollgremien der drei Dax-Unternehmen Bayer, Linde und RWE vorsteht. Eine Frau findet sich in der DSW-Liste der wichtigsten Aufsichtsräte erst auf Rang 29: die Chefin des Allensbach-Instituts, Renate Köcher, sitzt in den Kontrollgremien von Allianz, BMW und Infineon. mot

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