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Wirtschaft: VW holt früheren Opel-Chef Er hat 38 Jahre für die GM-Tochter gearbeitet

Frankfurt am Main - Volkswagen ist ein Überraschungscoup gelungen: Ausgerechnet den ehemaligen Opel-Chef Hans Demant hat sich Europas größter Autokonzern als neuen Koordinator für internationale Projekte an Bord geholt. Demant, der im September 60 Jahre alt wird, hatte in Rüsselsheim zuletzt nur noch einen Ehrenposten bekleidet und erst vor einer Woche – nach 38 Jahren im Unternehmen – Opel den Rücken gekehrt.

Frankfurt am Main - Volkswagen ist ein Überraschungscoup gelungen: Ausgerechnet den ehemaligen Opel-Chef Hans Demant hat sich Europas größter Autokonzern als neuen Koordinator für internationale Projekte an Bord geholt. Demant, der im September 60 Jahre alt wird, hatte in Rüsselsheim zuletzt nur noch einen Ehrenposten bekleidet und erst vor einer Woche – nach 38 Jahren im Unternehmen – Opel den Rücken gekehrt. Ab Oktober startet er nun beim Erzrivalen aus Wolfsburg. Von 2004 bis zum Januar dieses Jahres stand Demant an der Spitze von Opel.

Mit dem Wechsel ist es VW siebzehn Jahre nach der Lopez-Affäre erneut gelungen, einen hochrangigen Manager von Opel für den eigenen Konzern zu verpflichten. 1993 war der spanische Chefeinkäufer Ignacio López bei GM abgeworben worden, was zu einer transatlantischen Auseinandersetzung zwischen VW und dem US-Konzern führte. Die Amerikaner warfen López Verrat von Betriebsgeheimnissen vor, weil der Spanier bei Opel Unterlagen in erheblichem Umfang mitgenommen hatte. Der Streit endete in einem Vergleich und einer Strafe von 100 Millionen Dollar für VW.

Die Personalie Demant ist nicht der einzige aktuelle Fall, in dem VW bei der Konkurrenz wildert. Erst im April dieses Jahres hatten die Wolfsburger die bisherige Nummer zwei bei Ford Deutschland, Jürgen Stackmann, zu Skoda gelockt.

Unterdessen hat Demants Nachfolger als Opel-Chef, der Waliser Nick Reilly, ein Programm angekündigt, um vor allem die zuletzt schlechten Absatzzahlen auf dem deutschen Markt zu verbessern. „Wir haben einen konkreten Neun- Punkte-Plan beschlossen, um das Image der Marke Opel zu heben“, sagte Reilly dem „Handelsblatt“. Die bereits verkündete lebenslange Garantie auf Opelmodelle sei dabei nur ein erster Schritt. In den kommenden Monaten sollen weitere Aktionen folgen, die Kosten und Qualität der Autos betonen und auch auf die Motivation der eigenen Mitarbeiter zielen. Der Aufsichtsrat hat das Programm bereits abgenickt. HB

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