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Wirtschaft: VW: Piëch vor einem glänzenden Abschied

Karstadt: 5000, Siemens: knapp 10 000, Infineon: 5000, Ericsson: 15 000, Chrysler: 26 000. Die Stellenabbau-Pläne großer Konzerne sind deprimierend.

Karstadt: 5000, Siemens: knapp 10 000, Infineon: 5000, Ericsson: 15 000, Chrysler: 26 000. Die Stellenabbau-Pläne großer Konzerne sind deprimierend. Und doch gibt es gute Nachrichten aus der Welt der globalisierten Unternehmen: BMW baut in Leipzig und schafft dort 10 000 Arbeitsplätze, und VW will im Rahmen des Modells "5000 mal 5000" etwa 5000 Jobs in Wolfsburg und Hannover schaffen. Beiden Unternehmen geht es prächtig, beide werden in diesem Jahr Rekordgewinne einfahren. Obwohl der deutsche Markt ziemlich schwach ist, hat VW im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert - weil inzwischen 73 Prozent des Geschäfts jenseits deutscher Grenzen stattfindet. Das ist der Vorteil eines globalen Unternehmens: Die Schwäche zu Hause wird ausgeglichen durch den Erfolg in Brasilien, Osteuropa und Amerika. VW ist also weltweit hervorragend aufgestellt. Macht Ferdinand Piëch alles richtig? Abwarten. Piëch steckt sehr viel Geld in den Ausbau der Luxussparte. Mit dem Nobelauto D 1 - demnächst aus der gläsernen Fabrik in Dresden, dem neue Bentley und dem Geländewagen bewegt sich Piëch auf neues Terrain. Daimler hat beim Ausflug in die ungewohnten unteren Marktsegmente bei der Einführung der A-Klasse und des Smart viel Lehrgeld bezahlt. Das könnte Piëch auch passieren. Doch der Perfektionist an der Spitze von Europas größtem Autohersteller wird aufpassen wie ein Luchs, dass ihm nicht irgendein Elch in die Quere kommt und den Abschied vermasselt. Im kommenden Frühjahr wechselt Piëch in den Aufsichtsrat. Sein wahrscheinlicher Nachfolger Bernd Pischetsrieder muss sich in ziemlich großen Schuhen zurechtfinden.

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