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Wirtschaft: VW plant große Kapitalerhöhung

HANNOVER (stw/HB).Die Volkswagen AG, Wolfsburg, bereitet sich offenbar auf weitere spektakuläre Unternehmenskäufe in den nächsten Jahren vor.

HANNOVER (stw/HB).Die Volkswagen AG, Wolfsburg, bereitet sich offenbar auf weitere spektakuläre Unternehmenskäufe in den nächsten Jahren vor.Dafür werde das heutige Eigenkapital unter Umständen nicht ausreichen, heißt es in der Einladung des Konzerns zur Hauptversammlung.Die Aktionäre sollen deshalb am 2.Juni unter anderem ein genehmigtes Kapital von 782 Mill.DM bewilligen.Bis zum 1.Juni 2004 könnte der Vorstand die neuen Aktien an die Börse bringen.Mit diesem Schritt geht VW weit über die Kapitalerhöhung hinaus, die vor anderthalb Jahren Schlagzeilen machte.Im September 1997 hatte VW angekündigt, sechs Mill.neue Aktien auszugeben, die gut sechs Mrd.DM Erlös gebracht hätten.Weil Vorstandschef Ferdinand Piëch aber nicht sagte, wofür er das Geld verwenden wollte, reagierte die Börse verschnupft.Nach einem Kursrutsch mußte VW die Kapitalerhöhung verschieben und brachte später nur die Hälfte der Aktien in den Markt.Finanzvorstand Bruno Adelt hatte jüngst am Rande der Bilanzpressekonferenz noch betont, es sei nicht geplant, die zweite Tranche zu nutzen.

Tatsächlich soll das noch verfügbare genehmigte Kapital von 150 Mill.DM gestrichen werden - allerdings nur, um es durch einen weit größeren Betrag zu ersetzen.Stimmen die Aktionäre im Juni zu, könnte der Vorstand bis Mitte 2004 das Grundkapital von derzeit 2,1 Mrd.DM um 782 Mill.DM, also knapp 40 Prozent erhöhen.Das entspräche 156 Mill.Stamm- oder Vorzugsaktien, wobei die Stämme zur Zeit mit rund 60 Euro gehandelt werden.Zu diesem Kurs hätten die Aktien - ohne den üblichen Abschlag gerechnet - einen Wert von insgesamt 18 Mrd.DM.Das Ziel dieser Kapitalmaßnahmen nennt VW dieses Mal zumindest deutlicher als beim vorangegangenen Versuch: "In den nächsten Jahren kann es erforderlich werden, das Wachstum des Volkswagen-Konzerns durch eine adäquate Eigenkapitalausstattung beispielsweise zum Erwerb von Unternehmen und/oder Unternehmensbeteiligungen abzusichern." Bei der Bilanzvorlage Ende März hatte sich Piëch noch ungewöhnlich klar gegen große Zukäufe ausgesprochen.Für ihn habe der Ausbau des Geschäfts aus eigener Kraft Priorität.

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