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Wirtschaft: VW und die Japaner stehen unter Zugzwang

Nissan-Aktie verliert in ein paar Börsenstunden über fünf Prozent TOKIO / FRANKFURT (MAIN) (HB).Aktien japanischer Automobilhersteller haben am Donnerstag wegen der geplanten Mega-Fusion von Daimler-Benz und Chrysler überdurchschnittlich an Wert verloren.

Nissan-Aktie verliert in ein paar Börsenstunden über fünf Prozent TOKIO / FRANKFURT (MAIN) (HB).Aktien japanischer Automobilhersteller haben am Donnerstag wegen der geplanten Mega-Fusion von Daimler-Benz und Chrysler überdurchschnittlich an Wert verloren.Der Zusammenschluß sei eine Bedrohung für japanische Automobilfirmen auf dem europäischen und dem US-Markt, sagten Händler und Analysten in Tokio.Toyota-Aktien verloren 1,46 Prozent, Honda gaben 1,26 Prozent nach.Nissan schlossen 5,41 Prozent unter ihrem Vortagesschluß."Niemand ist richtig über die Wettbewerbsposition von Toyota oder Honda besorgt", sagte ein Branchenbeobachter.Aber die geplante Fusion könnte auch eine Bedrohung für andere Hersteller sein.So hätten japanische Hersteller angesichts der Schwäche der heimischen Konjunktur in den 90er Jahren und insbesondere nach dem partiellen Wegbrechen der asiatischen Absatzmärkte infolge der Asienkrise verstärkt auf den Verkauf ihrer Produkte in den USA gesetzt.Daher stamme ein großer Teil der Gewinn der japanischen Hersteller aus ihren Geschäften in den USA.Die im Zuge der Fusion erwartete Verbesserung der Produktqualität von Chrysler werde japanische Hersteller unter verschärften Wettbewerbsdruck setzen.Allerdings komme Toyota und Honda zugute, daß sie in anderen Marktsegmenten tätig seien als Daimler und Chrysler.Lob gab es auf dem Börsenparkett in Frankfurt durch die Bank für Daimler-Chef Schrempp: "Da kann man mal sehen, was professionelles Management bewirkt", sagte ein Händler."Und das ist genau das, was die Börse schätzt." Das "Gezacker" um BMW, VW und Rolls Royce habe nur so lange Kursphantasien freigesetzt, bis Daimler Tatsachen geschaffen habe.VW sehen viele Börsianer jetzt im Zugzwang, nachdem die Wolfsburger bei Rolls Royce den kürzeren gezogen haben.Nur mit Lamborghini, wenn es denn klappe, könne VW-Chef Ferdinand Piëch seine ehrgeizigen Ziele nicht erreichen, hieß es.Renault, Peugeot oder Volvo kämen als Partner in Frage, wurde an der Börse gemutmaßt.Aber nach dem Schnellschuß von Daimler trauten die Börsianer VW am Donnerstag nicht mehr viel zu.Die Gerüchte wichen Spott.Neuester Witz vom Parkett: "VW fusioniert jetzt mit Matchbox."

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