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Wirtschaft: VW: Vorsichtige Annäherung im Streit um das Modell "5000 mal 5000"

Zwischen den zerstrittenen Tarifpartnern IG Metall und VW soll es nach Aussagen der niedersächsischen Landesregierung neue Gespräche über das Modell "5000 mal 5000" geben. "Wir gehen davon aus, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen werden", sagte ein Sprecher der Regierung am Donnerstag.

Zwischen den zerstrittenen Tarifpartnern IG Metall und VW soll es nach Aussagen der niedersächsischen Landesregierung neue Gespräche über das Modell "5000 mal 5000" geben. "Wir gehen davon aus, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen werden", sagte ein Sprecher der Regierung am Donnerstag. Dies sei das Ergebnis von mehreren Telefonaten, die Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) mit den Tarifpartnern geführt habe. Ein Zeitpunkt sei noch nicht klar. Die öffentliche Enttäuschung über die geplatzten Tarif-Gespräche ruft nach Ansicht der parteilosen niedersächsischen Wirtschaftsministerin Susanne Knorre nach neuen Verhandlungen. "Die Öffentlichkeit fordert die Verantwortung der Tarif-Partner wirklich ein", sagte Knorre auf Anfrage. "Man sollte eine solche Chance nicht leichtfertig vergeben.

Beide Seiten zeigten trotz des Endes der Verhandlungen am vergangenen Montag Bereitschaft, wichtige Kernpunkte des Modells umzusetzen. Auch eine Lösung unter dem Dach des VW-Haustarifvertrages sei möglich. Sie könne die "nach wie vor großen Chancen des Modells bei Arbeitsorganisation und Qualifizierung" ausschöpfen, sagte IG Metall-Bezirksleiter und -Verhandlungsführer Hartmut Meine in Hannover.

Mit Spannung erwartet wurde die Pressekonferenz von VW-Konzernbetriebsrat Klaus Volkert und VW-Personalvorstand Peter Hartz, der das ursprüngliche Modell - 5000 neue Arbeitsplätze zu einem Bruttolohn von 5000 Mark - entwickelt hatte. Dabei wollen beide zu dem neuen Tarifmodell Stellung nehmen. Weder Gewerkschaft noch VW wollten sich zuvor zum Inhalt äußern. Hartz hatte am Mittwoch betont, man wolle mit dem Pilotprojekt "noch immer den Nachweis erbringen", dass man im Wettbewerb mit anderen Standorten die Nase vorn haben könne.

Meine und auch IG Metall-Chef Klaus Zwickel unterstrichen am Donnerstag erneut ihre Bereitschaft zu neuen Gesprächen. Voraussetzung sei aber, dass Volkswagen "ordentlich nachbessere". Zwickel verteidigte in einem persönlichen Brief an Gabriel die Haltung der Gewerkschaft. VW habe bis zuletzt auf unerfüllbare Forderungen beharrt. Die Ziele von VW hätten "zu einem Wettlauf um Lohnsenkung und Arbeitszeitverlängerung in der gesamten Metall- und Elektroindustrie geführt. An deren Ende wären nicht weniger, sondern um mehrere Hunderttausende mehr Arbeitslose gestanden." Weiter schreibt Zwickel an Gabriel, die Verhandlungen könnten wieder aufgenommen werden, "wenn VW erkennen läßt, dass es zu einer Lösung bereit ist, die zwar nicht dem VW-Haustarifvertrag entspricht, aber deutlich über dem Flächentarifvertrag liegt".

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