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Dax-Unternehmen: Wachstum im Ausland

Adidas, Siemens, Volkswagen – diese Namen deutscher Unternehmen sind in der ganzen Welt bekannt. Inzwischen erwirtschaften die im Deutschen Aktienindex Dax gelisteten Unternehmen nur noch 25 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland.

Berlin - Das ermittelte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young bei einer Analyse der Geschäftsberichte von Dax-Unternehmen (ohne Commerzbank und Deutsche Bank). Im Vorjahr hatte der Auslandsanteil am Umsatz der Dax-Unternehmen noch bei 73 Prozent gelegen. Besonders hoch ist der Auslandsanteil beim Sportartikelhersteller Adidas und beim Gaseproduzenten Linde. Adidas erwirtschaftet nur fünf Prozent seines Umsatzes in der Heimat, bei Linde sind es neun Prozent.

„Das Auslandsgeschäft erwies sich im vergangenen Jahr bei den meisten Unternehmen eindeutig als der Haupt-Umsatztreiber“, sagte Hendrik Hollweg, Mitglied der Geschäftsführung von Ernst & Young. „Die stark anziehende Auslandsnachfrage trug erheblich dazu bei, dass die Unternehmen schnell den Krisenmodus verlassen und wieder auf Wachstum umschalten konnten.“ Diese Entwicklung zeige deutlich, dass Deutschlands Unternehmen erheblich von der Globalisierung profitieren. Sie hätten zuletzt ihre Wettbewerbsposition stärken können, was auch dem Standort Deutschland zugute komme. Hierzulande seien zumeist zentrale Funktionen wie Verwaltung, Forschung und Entwicklung oder Marketing beheimatet. „Dennoch darf man sich nichts vormachen“, fügte Hollweg hinzu. „Das Auslandsgeschäft wird immer wichtiger. Deutschland ist nur noch ein Markt unter vielen. Und angesichts der relativ schwachen Entwicklung im Deutschland-Geschäft werden die Konzerne vor allem im Ausland wachsen und zusätzliche Mitarbeiter einstellen.“

Derzeit beschäftigen die Dax-Unternehmen 41,6 Prozent ihrer Mitarbeiter in Deutschland – im Vorjahr lag der Anteil mit 42,1 Prozent noch geringfügig höher. Dabei stieg die Zahl der Beschäftigten hierzulande nur geringfügig um 0,5 Prozent, während die Zahl der Mitarbeiter im Ausland um 2,5 Prozent stieg. Insgesamt beschäftigten die Dax- Konzerne 3,72 Millionen Menschen – ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die im Dax gelisteten Unternehmen konnten 2010 einen massiven Umsatz- und Gewinnanstieg verzeichnen: Der Gesamtumsatz stieg um zwölf Prozent auf 1163 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern sogar um 97 Prozent. Er belief sich auf 87,3 Milliarden Euro – 43 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Dieses Wachstum war allerdings insbesondere der guten Wirtschaftsentwicklung im Ausland zu verdanken, wo die Umsätze um fast ein Fünftel stiegen, während in Deutschland ein unterdurchschnittliches Umsatzwachstum von neun Prozent erzielt wurde.

Der Ertragsteueraufwand (ohne latente Steuern) der Dax-Unternehmen in Deutschland betrug 2010 etwa 5,9 Milliarden Euro – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent. Allerdings wurden nur von 18 Unternehmen Angaben zum laufenden Steueraufwand in Deutschland gemacht.

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