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Wirtschaft: Wagnis-Kapital für innovative Gründer

FRANKFURT (MAIN) (ro).Mit einer neuen Gesellschaft will die Deutsche Bank vor allem vermögende private Investoren dafür gewinnen, mehr Geld in junge, innovative Unternehmen zu stecken.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Mit einer neuen Gesellschaft will die Deutsche Bank vor allem vermögende private Investoren dafür gewinnen, mehr Geld in junge, innovative Unternehmen zu stecken.Während 1997 in Deutschland nur rund sieben Mrd.DM für solche Firmen zur Verfügung standen, seien in den USA über 50 Mrd.DM in entsprechende Fonds geflossen, betont Deutsche Bank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig von Boehm-Bezing.Dabei würden private Anleger zehn bis 20 Mrd.DM bereitstellen.Die jetzt vom größten deutschen Geldhaus gegründete Deutsche Venture Capital GmbH (DVCG) will jährlich zehn bis zwölf Unternehmen aus den Bereichen Informationstechnik, Life Sciences und Microsystemtechnik in der Gründungs- und Startphase bis hin zum möglichen Börsengang fördern.

Bislang war die Deutsche Bank in diesem Bereich mit der Deutschen Gesellschaft für Innovationsbeteiligung (DGIB) tätig.Sie hat über 20 Unternehmen mit rund 37 Mill.DM unterstützt.Allein 1997 wurden 12 neue Beteiligungen an jungen, innovativen Firmen festgezurrt.Die Arbeit der DGIB geht jetzt an die DVCG über.An der neuen Tochter sind auch der Gerling-Innovationsfonds und die Technologie Beteiligungs-Gesellschaft der bundeseigenen Deutschen Ausgleichsbank beteiligt.Durch diese Partner verfügt die DVCG über Fondsmittel von 150 Mill.DM.Durch Marktmittel wird sich das Volumen nach Angaben von Boehm-Bezing auf 300 Mill.DM verdoppeln.

Nach Ansicht des Bankers gibt es hierzulande immer noch zu viele bürokratische Hürden für Unternehmensgründer und Innovatoren.Die Politik müsse diese Hindernisse beseitigen.Der Venture Capital Markt in Deutschland leide nicht nur am mangelnden Interesse vermögender Privatanleger, sondern auch darunter, daß es zu wenig institutionelle Anleger gebe, vor allem Pensionsfonds, die in anderen Ländern einen Großteil des Wagniskapitals bereitstellten.Zum anderen bevorteile das deutsche Steuerrecht weiterhin Fremdkapital gegenüber Eigenkapital und begünstige Abschreibungsmodelle gegenüber der Beteiligung an den Gewinnchancen innovativer Unternehmen, klagt Boehm-Bezing.Staatliche Venture Capital Fonds haben nach Ansicht des Bankers zudem einen großen Nachteil: Sie stellen zwar Geld zur Verfügung, aber keine Unterstützung in Managementfragen.Damit drohe die Gefahr, daß junge Unternehmen schnell wieder auf der Strecke bleiben.

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