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Hoch hinaus. 250 bis 500 Euro wird eine Nacht im Waldorf Astoria kosten.

© dapd

Waldorf Astoria: Berliner Luxus

Die Hotelkette Hilton expandiert. Das Waldorf Astoria soll Mitte Dezember eröffnen.

Von Carla Neuhaus

Mitte Dezember soll es so weit sein. Dann will die Hotelkette Hilton im Zoofenster am Breitscheidplatz das FünfSterne-Haus Waldorf Astoria eröffnen. „Wir sind bei den Abschlussarbeiten“, sagte Hilton-Manager Olivier Harnisch am Dienstag dem Tagesspiegel. Ursprünglich sollte das Haus bereits Ende 2011 aufmachen, doch der Termin wurde immer wieder verschoben.

Harnisch, der das Nord- und Zentraleuropageschäft der Hotelkette verantwortet, sagte, eine Verzögerung sei „nicht außergewöhnlich“. Drei Viertel der Hotels eröffneten später als geplant. Beim Waldorf Astoria habe es an einer „Vielzahl kleinerer Dinge“ wie der Einigung über das Design gelegen. Brandschutzmängel wollte er nicht bestätigen. „Uns ist es wichtig, dass das Hotel komplett fertig ist, wenn wir eröffnen“, sagte er.

250 bis 500 Euro wird ein Zimmer im Waldorf Astoria im Schnitt pro Nacht kosten. Harnisch rechnet für das erste Jahr mit einer Auslastung von über 50 Prozent, später soll sie bei über 70 Prozent liegen. Hilton setzt dabei nur auf vermögende Hotelgäste – Überkapazitäten günstiger anzubieten, schloss Harnisch aus. „Es gibt immer wieder Luxushotels, die Zimmer über Aldi anbieten. Wir werden das aber garantiert nicht tun.“

Berlin hat derzeit über 500 Hotels und damit mehr Betten als New York. Im Luxusbereich tritt das Waldorf Astoria in Konkurrenz zu Häusern wie dem Adlon Kempinski, dem Grand Hyatt oder dem Ritz-Carlton. Dennoch sieht Harnisch in der Berliner Luxushotellerie „noch Luft nach oben“. „Berlin ist im Luxusbereich noch nicht mit Städten wie New York, London oder Paris vergleichbar.“

Neben dem Waldorf Astoria betreibt die Gruppe mit dem Hilton-Hotel am Gendarmenmarkt und dem günstigeren Hampton by Hilton an der Kantstraße zwei weitere Häuser in Berlin. Und es könnten noch mehr werden. „Wir führen derzeit Gespräche“, sagte Harnisch. „Eine Stadt wie Berlin kann durchaus noch vier oder fünf Hotels aus unserer Gruppe vertragen.“ Denkbar sei ein zweites Hilton Hotel sowie mehrere Häuser im Mittelklassesegment. Mit dem Ausbau der günstigeren Hotels könne die Gruppe „weniger anfällig für Konjunkturschwankungen“ werden. Im Abschwung würde meist als erstes bei teuren Reisen gespart. „Wenn wir in Economy-Bereich auch präsent sind, können wir dieses Geschäft abfangen“, sagte Harnisch.

Die Stärkung des Berliner Standorts ist Teil einer weltweiten Expansionsstrategie. Die Gruppe, die 2007 vom Finanzinvestor Blackstone gekauft worden ist, will bis 2015 rund 900 neue Hotels aufmachen. In Deutschland soll sich die Zahl der Häuser auf 230 verdoppeln. So will die Hilton-Gruppe 2015 über die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb der USA machen. Dabei können die Hotelbetreiber davon profitieren, dass viele Investoren ihr Geld derzeit in Immobilienprojekte wie neue Hotelbauten stecken. Mit der starken Expansion will der Investor den Wert der Gruppe steigern. Denn: „Blackstone wird mit Sicherheit Hilton wieder verkaufen“, sagte Harnisch. „Die Frage ist nur, wann.“

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