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Wall-Street-Schwindel: US-Behörden wollen Madoffs Unternehmen auflösen

Betrug unvorstellbaren Ausmaßes: Mittels eines undurchsichtigen Schneeball-Systems veruntreute der ehemalige Nasdaq-Chef Bernard Madoff rund 50 Milliarden Dollar. Nach seiner Festnahme in der letzten Woche soll sein Unternehmen nun aufgelöst werden.

Nach dem Mega-Betrug des ehemaligen US-Börsenchefs Bernard Madoff haben die US-Behörden die Auflösung seines Unternehmens angeordnet. Das teilte die Anlegerschutzorganisation SIPC am Montag mit. Ein Amtsgericht in New York habe der Liquidation des Unternehmens zugestimmt und einen Treuhänder mit dem Vorgang beauftragt.

Beim Fall Madoff handelt es sich um einen der größten Betrugsfälle aller Zeiten. Madoff, Ex-Chef der US-Technologiebörse Nasdaq, war Ende vergangener Woche festgenommen worden. Er soll Investoren nach seiner Zeit als Börsenchef mit einem riesigen Schneeball-System um rund 50 Milliarden Dollar gebracht haben. Madoff soll das System als Chef seiner Vermögensberatung betrieben haben. Dem 70-Jährigen drohen 20 Jahre Gefängnis und eine Geldbuße von fünf Millionen Dollar.

Deutsche Banken halten sich bedeckt

Mehr als ein Dutzend europäischer Institute räumte am Montag ein, dass ihnen insgesamt Verluste von mehr als sechs Milliarden Euro drohen, weil sie direkt oder indirekt in das ausgeklügelte Betrugssystem von Madoff investiert haben. Die deutschen Banken wollten sich zunächst nicht zu möglichen Verlusten äußern.

Der Betrug funktionierte laut Polizei nach dem «Ponzi-Modell». Mit dem Namen, der auf den 20er-Jahre-Betrüger Charles Ponzi anspielt, wird in den USA eine Gaunerei nach einem bestimmten Schneeball-Prinzip bezeichnet: Dabei werden einem Investor sehr hohe Renditen versprochen. Diese Renditen werden aber wiederum aus dem Geld bezahlt, das danach angeworbene Investoren einzahlen. Fehlt am Ende der Pyramide neues Geld, bricht das System zusammen. (aha/AFP)

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