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Warenhauskrise: Hoffnung für Hertie schwindet

Der Eigentümer der Kaufhauskette ist zu keinem Gespräch mit den Investoren bereit. Eigentlich sollte über die Zukunft der Warenhäuser beraten werden.

Vor dem für heute geplanten Hertie-Gipfel bei der Deutschen Bank gab der Eigentümer der Warenhaus-Immobilien bekannt, er sei zu keinem weiteren Gespräch mit einer deutsch-chinesischen Investorengruppe bereit. Dies sagte der Bürgermeister von Wesseling, Günter Ditgens.

Auch Ditgens selbst sei bei den Gesprächen zwischen dem Eigentümer und den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen in Frankfurt nicht mehr erwünscht.

Bei der Deutschen Bank in Frankfurt sollte heute über die Zukunft der Hertie-Warenhäuser beraten werden. Das Kreditinstitut lud dazu Vertreter der Kommunen ein, die von den geplanten Schließungen betroffenen sind, und die Eigentümer der Immobilien.

Es handelt sich um die miteinander verbundenen Investoren Dawnay Day und MABV, die nur die Häuser, nicht aber das Unternehmen Hertie besitzen. Sie wollten nach eigener Ankündigung mit den Rathauschefs über die Einzelvermarktung der Kaufhäuser sprechen.

Zehn Immobilien haben nach Angaben des Maklers Atisreal bereits neue Eigentümer, für weitere gebe es ernsthafte Verhandlungen. Die Deutsche Bank hatte einst die Übernahme finanziert und anschließend ihre Forderungen verbrieft und weiter verkauft.

Bei den noch geöffneten 54 Hertie-Filialen hat auf Beschluss der Gläubigerversammlung bereits der Ausverkauf begonnen. Sie schließen nach Hertie-Angaben voraussichtlich Ende Juli.

Für die Beschäftigten laufen Sozialplanverhandlungen. Zuvor hatte ein Insolvenzverwalter versucht, die traditionsreiche Kaufhauskette zu retten.

Vor rund einer Woche hatten 2600 Hertie-Beschäftigte für den Erhalt der Kaufhäuser demonstriert. Sie verlangten keine Staatshilfen, sondern niedrigere Mieten für die bereitstehenden Investoren.

Das Unternehmen, das bundesweit 73 Warenhäuser betreibt, war wegen der Finanzprobleme des britischen Haupteigentümers Dawnay Day in Schwierigkeiten geraten. Nach der Insolvenz der Briten im vergangenen Juli musste auch Hertie Insolvenz anmelden.  

ZEIT ONLINE, sh, dpa

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