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Wirtschaft: Warentester beklagen Boykott der Versicherungen

BERLIN (dr). Die Arbeit der Stiftung Warentest wird offenbar nicht immer zustimmend beurteilt.

BERLIN (dr). Die Arbeit der Stiftung Warentest wird offenbar nicht immer zustimmend beurteilt. Werner Brinkmann, Vorstand der Stiftung, beklagte bei der Vorstellung des Jahresberichts am Dienstag in Berlin, daß zahlreiche Personenversicherer versuchten, durch einen Informationsboykott die Bewertungen ihrer Produkte zu verhindern. Namentlich nannte er die Aachener und Münchener, die Allianz, Gerling, die Hamburg-Mannheimer und die Victoria. Der Boykott werde die Stiftung aber nicht an ihrer Arbeit hindern. Dies koste natürlich zusätzlich Zeit und Geld. Und Geld ist knapp bei der Stiftung, die aber 1998 bei Aufwendungen von insgesamt 101,7 (Vorjahr 110,7) Mill. DM mit einem Überschuß von 1,5 Mill. DM abschloß, der in die Rücklagen eingestellt wird. Diese belaufen sich damit auf 33,1 Mill. DM. Doch Brinkmann befürchtet, daß bei den staatlichen Zuschüssen, die seit 1988 bei jährlich 13 Mill. DM liegen, Einsparungen vorgenommen werden. In Gespräch ist eine Kürzung von bis zu zehn Prozent. Dabei habe die Stiftung durch konsequentes Kostenmanagement Vorleistungen erbracht. "Wenn die Zuwendungen 1988 dynamisiert worden wären, könnten wir heute sicherlich über eine Kürzung auf 13 Mill. DM reden", so Brinkmann. Insgesamt standen im vergangenen Jahr 128 (131) Warenuntersuchungen auf dem Programm, bei denen 2046 (2411) Produkte untersucht wurden. Den Spitzenplatz nahm dabei mit 23 (25) Untersuchungen die Unterhaltungselektronik ein. Es folgte die Produktgruppe "Körperpflege, Arzneimittel, Medizin" mit 19 (19) Untersuchungen und Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik 18 (17). Dazu kamen 76 (70) Dienstleistungsuntersuchungen. Den größten Anteil hatten hier mit 53 Untersuchungen die Finanzdienstleistungen.Die Auflagenentwicklung der Zeitschrift "Test", bereitet dem Vorstand hingegen weniger Freude. So lag die Zahl der Abonnenten Ende 1998 mit 610 000 um rund fünf Prozent unter der Vorjahreszahl. Bei den Einzelheften wurden mit rund 100 000 Exemplaren im Monat rund 10 000 weniger verkauft als im Durchschnitt des Vorjahres. Auch der Einzelverkauf der Zeitschrift "Finanztest" ging von 77 500 im Jahresdurchschnitt 1997 auf rund 60 000 verkaufte Exemplare im Jahr 1998 zurück. Von 260 000 Ende 1998 auf gegenwärtig 265 000 gestiegen ist hier die Zahl der Abonnenten. Im Internet zählte die Stiftung über eine Mill. Seitenzugriffe.

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