Wirtschaft: Warnstreik an allen Siemens-Standorten

BERLIN/MÜNCHEN (tmh/asi).Die Mitarbeiter der Siemens AG haben für den heutigen Mittwoch zu einem bundesweiten Aktionstag in allen gut 100 heimischen Standorten des Elektrokonzerns aufgerufen.Die Belegschaft will das Management damit vor dem Hintergrund des aktuellen Konzernumbaus zum Erhalten von Arbeitnehmerrechten ermahnen, sagte ein Siemens-Betriebsrat in München auf Anfrage.Geplant seien unter anderem Warnstreiks, Demonstrationen, Informationsveranstaltungen und eine Unterschriftenaktion.Die für den Aktionstag federführende IG Metall erwartet die Beteiligung Tausender Siemens-Mitarbeiter.Überlagert sei der Aktionstag auch von den derzeit laufenden Tarifverhandlungen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft.

Im Kern gehe es den Protestierenden aber um einen Erhalt der Tarifbindung für die von Ausgliederungen betroffenen Siemensianer.Allein durch den geplanten Ausstieg aus dem Chipgeschäft stünden rund 40 000 Konzernmitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft.Der Siemens-Vorstand solle mit den Beschäftigten deshalb eine tarifliche Gesamtvereinbarung zur sozialen Begleitung des geplanten Konzernumbaus abschließen, fordert die Gewerkschaft.Sie pocht auch auf Tarif- und Standortgarantien sowie einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.Diese Forderungen sollen dem Siemens- Vorstand in Form einer Unterschriftenliste zur kommenden Hauptversammlung am 17.Februar präsentiert werden.

In Berlin hat die IG-Metall bei Siemens zu Warnstreiks aufgerufen.Am Vormittag soll es zu einer Protestveranstaltung der Siemens-Mitarbeiter vor dem Verwaltungsgebäude in Siemensstadt kommen."In der Siemens AG gewinnen mehr und mehr die Bankiers und Finanzjongleure die Oberhand über das Industriemanagement", stellt die IG-Metall in einem Flugblatt für die Mitarbeiter fest.Deshalb sollten sich die Berliner Siemensianer den Forderungen des Aktionstages aller Standorte anschließen und eine Gesamtvereinbarung zum Konzernumbau erstreiken.