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Wirtschaft: Warum Amerikaner deutsche Autos mögen

Von Bernd Hops Deutsche Autos stehen in Amerika für einen ziemlich gehobenen Stand in der besseren Gesellschaft. Sie stehen für Wohlstand, der sich von Peinlichkeiten wie DotcomKrisen oder Konjunktureinbrüchen nicht beeindrucken lässt.

Von Bernd Hops

Deutsche Autos stehen in Amerika für einen ziemlich gehobenen Stand in der besseren Gesellschaft. Sie stehen für Wohlstand, der sich von Peinlichkeiten wie DotcomKrisen oder Konjunktureinbrüchen nicht beeindrucken lässt. Deshalb funktioniert der Markt für teure Autos und für Luxuswagen in den USA trotz der Flaute. Und deshalb orientieren sich die deutschen Hersteller in ihrer Modellpolitik zunehmend an dem Geschmack der besserverdienenden Amerikaner. Die Deutschen bauen Spaß- und Sportautos, Minivans und Geländewagen. Sie verkaufen Luxuskarossen wie den Phaeton von Volkswagen oder den Maybach von Daimler-Chrysler vor allem zwischen New York und San Francisco.

Angesichts des konjunkturellen Trauerspiels auf den Heimatmärkten hoffen die deutschen Hersteller darauf, in Amerika Marktanteile zu gewinnen. Das zeigen die Erwartungen an die aktuelle Auto Show in Detroit, der wichtigsten Automesse in Amerika. BMW und Mercedes, Porsche und Audi verdienen hier richtig viel Geld. Die USA, in denen die heimischen Hersteller mit Rabatten und Nullzins-Krediten um jeden Kunden zittern müssen, sind für die Deutschen einer der stabilsten und beständigsten Märkte.

Das heißt, dass die Hersteller die Amerikanisierung ihrer Modelle voran treiben müssen. Sie müssen sich auf den Rhythmus des amerikanischen Marktes einstellen. Sie werden kaum umhin kommen, den immer schnelleren Modellwechsel der Amerikaner mitzumachen. Im Gegensatz zu den US-Herstellern aber erwarten die Kunden von ihnen trotz des wachsenden Tempos bei der Modellpolitik wertbeständige und solide Autos. Damit liegen die Entwicklungskosten deutscher Autos immer über denen der amerikanischen oder japanischen Massenhersteller. Ihren Ruf und ihre Marktanteile werden die Deutschen nur verteidigen, wenn sie akzeptieren, dass sie zur Qualität verdammt sind. Und solange die anderen nicht anfangen, beides zu liefern.

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