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Wirtschaft: Wasserbetriebe an RWE, Vivendi und Allianz

BERLIN (Tsp). Ein Konsortium um den französischen Mischkonzern Vivendi übernimmt bei den Berliner Wasserbetrieben für 3,3 Mrd.

BERLIN (Tsp). Ein Konsortium um den französischen Mischkonzern Vivendi übernimmt bei den Berliner Wasserbetrieben für 3,3 Mrd. DM die Führung. Dies teilte die bei der Teilprivatisierung federführende Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) am Montag abend mit. Das ausgewählte Konsortium aus Vivendi, RWE und Allianz erhält 49,9 Prozent der Berliner Landesanteile am größten kommunalen Wasserversorger Westeuropas. Im weltweit größten Privatisierungsverfahren der Wasserbranche waren zuletzt noch drei Konsortien im Rennen. Nicht zum Zuge kam das Konsortium um Suez Lyonnaise des Eaux, Mannesmann Arcor und Bankgesellschaft Berlin. Dritter Bieter war der US-Konzern Enron. Bündnis90/Grüne und PDS reichten inzwischen vor dem Berliner Verfassungsgerichtshof Klage gegen das Teilprivatisierungesetz ein. Die Berliner Wasserbetriebe erwirtschafteten 1998 mit 6240 Beschäftigten einen Umsatz von knapp zwei Mrd. DM. Der Gewinn lag bei 162,8 Mill. DM.

Der fast zweieinhalb Jahre dauernde Privatisierungspoker um die Wasserbetriebe ist damit beendet. Kaum wurde über den Verkauf der Wasserbetriebe laut nachgedacht, standen Wasser- und Energieriesen Schlange. Etwa 30 Unternehmen sollen einmal Interesse am größten kommunalen Wasserunternehmen Westeuropas gezeigt haben. Je mehr sich aber das Privatsierungsmodell des Senats herauskristallisierte, desto mehr winkten ab. Nach dem Modell sollen die bisher als Anstalt öffentlichen Rechts organisierten BWB in eine Holding umgewandelt werden. Unter ihrem Dach bleibt die Anstalt öffentlichen Rechts für das Kerngeschäft Wasser und Abwasser erhalten. Die übrigen Geschäftsfelder und das Auslandsgeschäft werden unter der Holding als sogenanntes Wettbewerbsgeschäft geführt. Der private Investor soll eine Beteiligungs AG erwerben, die 49,9 Prozent an der BWB Holding über eine atypisch stille Beteiligung hält. Die Holding wiederum soll mit 49,9 Prozent stiller Gesellschafter der Anstalt öffentlichen Rechts sein. Das Land ist mit je 50,1 Prozent an Holding und Anstalt öffentlichen Rechts beteiligt.

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