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Web 2.0: Yahoo lässt Nutzer das Internet neu mischen

Der Internet-Riese Yahoo versucht, mit einem innovativen Dienst aus dem Schatten des Konkurrenten Google zu treten. Mit "Yahoo Pipes" können verschiedene Web-Inhalte miteinander kombiniert werden.

New York - Unter den ersten "Pipes", die Yahoo-Nutzer seit dem Start des Dienstes am Donnerstag gebastelt hatten, war zum Beispiel die Idee, Artikel aus der "New York Times" mit automatisch gefundenen Bildern aus der Online-Fotogalerie Flickr zu unterlegen. Man kann sich auch eine eigene Suchmaschine für Internet-Auktionen einrichten oder Termine aus verschiedenen Online-Kalendern in einem Fenster zusammenführen.

Grundlage sind so genannte RSS-Feeds, mit denen Webseiten "abonniert" werden können und deren Inhalte dann automatisch von den Computern der Nutzer abgerufen werden. RSS (Really Simple Syndication) ist bereits weit verbreitet, es gibt Reader-Programme, in denen verschiedene Ströme wie in einem E-Mail-Fach angezeigt werden können. "Yahoo Pipes" soll es den Internet-Nutzern einfach machen, aus den Feeds etwas Neues zusammenzustellen. Der Verleger Tim O'Reilly, der den Begriff "Web 2.0" populär machte, sprach von einem Meilenstein für das Internet. Wegen den großen Interesses war der Dienst am ersten Tag stundenlang nicht erreichbar.

Yahoo ist zwar nach wie vor eine der zentralen Kräfte der Internet-Wirtschaft, geriet in den vergangenen Jahren immer mehr in den Schatten von Google. Der führende Suchmaschinen-Anbieter lockt mehr Nutzer für die Websuche an und zieht auch deutlich mehr Internet-Werbung an sich. Yahoo will die Werbeeinnahmen mit einem gerade gestarteten neuen System unter dem Namen Panama steigern. Mit dem Pipes-Dienst konnte das Unternehmen auch endlich wieder Aufmerksamkeit mit Innovationen erlangen. (tso/dpa)

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