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Wegen Streik: Sachsenmilch verklagt Milchbauern

Die Müller-Milch- Tochter Sachsenmilch hat jene Bauern und Interessenvertretungen verklagt, die für höhere Milchpreise im Juni die Zufahrten zu den Molkereien in Leppersdorf bei Dresden blockierten. Sachsenmilch fordere Schadenersatz in Höhe von 620 409,06 Euro, teilte ein Sprecher des Landgerichts Bautzen am Montag mit.

Sachsenmilch verzeichnete nach eigenen Angaben wegen der Lieferblockade tägliche Verluste zwischen 1,5 bis 2 Millionen Euro. Die Molkerei verarbeitet am Tag etwa vier Millionen Liter Milch zu H-Milch, Käse und Jogurt.

Die Zivilklage (Az: 3 O 599/80) richtet sich unter anderem gegen den Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, den Landesbauernverband Brandenburg und die BDM Freie Milch AG. Nach Auffassung von Sachsenmilch haben die Verbände rechtswidrig im Internet und auf Flugblättern zu der Aktion aufgerufen. Einen Verhandlungstermin soll es im kommenden Jahr geben.

Unterdessen befürchten die deutschen Milchbauern nach dem Beschluss der EU-Agrarminister zur Erhöhung der Milchquote zu viel Milch am Markt. Die deutsche Politik habe sich dem Druck der großen Konkurrenten gebeugt, sagte der Landesvize des Bundesverbandes der Deutschen Milchviehhalter (BDM), Ludwig Soeken, am Montag im ostfriesischen Timmel. Trotz der Proteste von Milchbauern hatten die EU-Minister vergangene Woche in Brüssel entschieden, die Milchquote bis zum Jahr 2013 um je ein Prozent zu erhöhen. „Mit dieser Politik werden die Interessen der Verbraucher und Erzeuger missachtet“, sagte Soeken. dpa

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