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Voll bepackt. Zu Weihnachten wollen die Deutschen fast so viel ausgeben wie im vergangenen Jahr - den Handel freut's.

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Weihnachtseinkäufe: 285 Euro für's Fest

Der Handel erwartet nicht nur wegen der derzeit geringen Arbeitslosenquote ein starkes Geschäft rund um Weihnachten, die EZB sieht indes erhebliche Konjunkturrisiken.

Die Chancen auf ein üppiges Weihnachtsgeschenk stehen derzeit so gut wie lange nicht: Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie sinkende Kosten für Energie haben im November die Neigung der Deutschen zu größeren Anschaffungen weiter steigen lassen. Das geht aus der Konsumklimastudie des Marktforschungsinstituts GfK hervor, die am Donnerstag in Frankfurt vorgelegt wurde. Und es könnte noch besser kommen: Für Dezember prognostiziert der Gesamtindikator 8,7 Punkte nach 8,5 Punkten im Monat November.

Die Bundesbürger über 14 Jahre werden in diesem Jahr im Schnitt 285 Euro für Weihnachtsgeschenke auf den Tisch legen, drei Euro weniger als vor einem Jahr. „Das Budget sinkt nur leicht und liegt weiter auf einem hohen Niveau“, sagte Wolfgang Adlwarth, Handelsexperte der GfK. Insgesamt könne sich der Handel auf Geschenke-Käufe im Wert von rund 15 Milliarden Euro freuen.

Mini-Inflation stärkt die Kaufkraft

Nach Weihnachten kann sich der Handel auf weitere Umsätze einstellen, schließlich wollen die Bundesbürger auch Gutscheine und Bargeld im Gesamtwert von 3,4 Milliarden Euro unter den Weihnachtsbaum legen. Nur knapp zehn Prozent der Bundesbürger wollen der GfK zufolge keine Geschenke kaufen.

Für eine reiche Bescherung sprechen auch die vorläufigen Inflationszahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach haben die sinkenden Energiepreise die Teuerung im November auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010 gedrückt, die Verbraucherpreise lagen im November lediglich 0,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent. Diese Mini-Inflation stärkt die Kaufkraft der Verbraucher.

Gefahr durch "Jagd nach Rendite"

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Entwicklung indes kritisch und warnt auch in ihrem ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Finanzstabilitätsbericht vor Deflation: Steigt der Wert des Geldes, während die Preise für Dienstleistungen und Waren sinken, droht eine Rezession. Die wirtschaftliche Erholung verlaufe schwach, fragil und unstetig, heißt es. Eine Gefahr sieht die EZB in der anhaltenden „Jagd nach Rendite“ unter Investoren. Diese Jagd sei nicht zuletzt eine Folge der Niedrigzinspolitik aller großen Notenbanken, räumt die EZB ein. (mit dpa)

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