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Drei Viertel des Umsatzes macht noch der stationäre Handel.

© T. Rückeis

Weihnachtsgeschäft: Schwaben geben am meisten aus

Berliner haben sich bei Weihnachtsgeschenken am meisten zurückgehalten. Beim Online-Handel sind mehr Kunden weiblich, Männer dafür spendabler gewesen.

Die Schwaben waren 2015 beim Kauf von Weihnachtsgeschenke am spendabelsten. 107,60 Euro gaben sie im Schnitt aus, wenn sie online etwas bestellten. In Geschäften waren es 74,58 Euro. Auch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Schleswig Holstein und Hamburg waren die Einkaufstaschen gut gefüllt. Anders sah es im Osten des Landes aus, wo die Deutschen im November und Dezember pro Einkauf durchschnittlich 88,37 Euro online und 47,34 Euro offline ausgaben. Schlusslichter waren Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern – und Berlin.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von der Payment-Plattform Payone, vom Kartendienstleister B+S Card Service und der Statistikbehörde Statista. Der bundesweite Blick zeigt, dass der durchschnittliche Weihnachtseinkauf mit 95,96 Euro im Online-Handel generell höher war als im stationären Handel mit 59,65 Euro. Im Internet wurde für Geschenke also deutlich mehr ausgegeben als im Laden. Untersucht wurden allerdings nur Einkäufe mit Kartenzahlung.

Mehr Umsätze im Einzelhandel

Obwohl der durchschnittliche Online-Einkaufswert fast 40 Euro mehr betrug als in den Shopping-Malls, war der Umsatz der stationären Geschäfte mit 39,32 Milliarden Euro um fast zwei Drittel höher als im Netz. Dort wurden rund 27 Prozent der Jahresausgaben in den letzten beiden Monaten des Jahres getätigt, was doppelt so viel war wie im Jahr 2008. Im gewöhnlichen Handel machte das Vorweihnachtsgeschäft 2015 rund 18 Prozent aller Einkäufe aus. Das meiste Geld ließen die Deutschen in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten. Gefolgt von Kauf- und Warenhäusern.

Der kaufstärkste Tag war – was die Online-Händler betraf – der Nikolaustag. Allein am 6. Dezember wurden 340 Millionen Euro mit Weihnachtseinkäufen umgesetzt. Mitte Dezember gab es einen zweiten Höhepunkt, danach ging es bis Weihnachten sukzessive bergab. Anders im stationären Handel: Hier war der große Shopping-Ansturm erst am 19. Dezember. An diesem Samstag vor Weihnachten flossen 1,29 Milliarden Euro in die Kassen der Geschäfte. Das Online-Weihnachtsgeschäft fand deutlich vor dem Weihnachtsgeschäft im stationären Handel statt. Wovon der Online-Handel stark profitierte, war das Aktionswochenende zum „Black Friday“. Er allein brachte den Internet-Shops im November 18 Prozent ihrer monatlichen Einkäufe.

Männer geben mehr Geld aus

Mit einem Anteil von 56 Prozent war die Mehrheit der Online-Käufer im Weihnachtsgeschäft weiblich. Frauen gaben bei einem Einkauf im Schnitt 92,19 Euro aus, Männer 100,78 Euro. Sie neigen im E-Commerce außerdem eher zum „Last- Minute-Shopping“ als Frauen. Die Einkaufszeiten konzentrieren sich im Einzelhandel auf die Zeit zwischen 16 und 18 Uhr. Im E-Commerce kaufen Frauen wie Männer meistens in den Abendstunden zwischen 20 und 22 Uhr ein.

Worauf sich der Einzelhandel jetzt konzentriert, ist der Winterschlussverkauf, der am Montag beginnt. Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent sind möglich. Der Handelsverband Deutschland schätzt, dass etwa drei Viertel der Geschäfte diesen Werbeeffekt für sich nutzen werden. Besonders für ländliche Regionen sowie kleinere und mittlere Städte sei der WSV wichtig.

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