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Weihnachtsgeschäft: Was kaufen die Deutschen?

Von den schwachen Konjunkturprognosen und der Krise lassen sich die Deutschen bisher offensichtlich nicht verunsichern: Weil die Verbraucher schon in den vergangenen Monaten fleißig einkauften, erwarten die Händler ein gutes Weihnachtsgeschäft. Im Trend liegt Technik zum Streicheln.

Von den schwachen Konjunkturprognosen und der Krise lassen sich die Deutschen bisher offensichtlich nicht verunsichern: Weil die Verbraucher schon in den vergangenen zehn Monaten fleißig einkauften, erwartet der Einzelhandel in diesem Jahr ein gutes Weihnachtsgeschäft. „Die Deutschen haben mehr Geld in der Tasche und sind auch bereit, einen Teil davon im Einzelhandel auszugeben“, sagte der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser am Donnerstag in Berlin. Von „Euphorie“ wolle man angesichts der unsicheren Lage aber dennoch nicht sprechen.

Für Weihnachten erhoffen sich die Unternehmen der Branche erstmals einen Umsatz in Höhe von mehr als 80 Milliarden Euro – 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders Kosmetik, Parfums, Uhren, Schmuck und Spielwaren dürften in diesem Jahr unter dem Weihnachtsbaum liegen. Die Trends fürs Fest: ferngesteuerte Hubschrauber, mechanische Markenuhren, Tablet-PCs und „Technik zum Streicheln“ – wie mit Sensoren und Motoren ausgestattete Plüschtiere, die auf Streicheleinheiten mit Bewegung reagieren. Allein die Spielwarenindustrie rechnet 2012 nach Angaben ihres Branchenverbands mit einem Umsatzplus von drei Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro – bei stabilen Preisen. Der gesamte Handel erwartet einen Zuwachs von 1,5 Prozent auf knapp 428 Milliarden Euro. Real – also unter Berücksichtigung der Inflation – ergibt sich allerdings ein Minus von 0,5 Prozent.

Um die erhofften Umsätze zu erreichen, locken die Händler mit verlängerten Öffnungszeiten und verkaufsoffenen Sonntagen – und dafür brauchen sie mehr Personal. Der Handelsverband rechnet damit, dass im November und Dezember in Warenhäusern, Geschäften und Einkaufscentern rund 30 000 zusätzliche Stellen entstehen. Auch insgesamt legte die Zahl der Beschäftigten im Handel zu: Bis Ende März 2012 gab es im Vergleich zum Vorjahr bundesweit 44 000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs in der Branche, die mittlerweile knapp drei Millionen Beschäftigte hat. Die Zahl der 400-Euro-Jobber ging dagegen um 22 000 zurück.

Auch die Online-Händler dürften nach der Prognose des HDE gut zu tun haben. Nach 6,5 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft 2011 soll in diesem Jahr noch eine knappe Milliarde hinzukommen. „Der Online-Handel gewinnt weiter Marktanteile hinzu“, sagte Sanktjohanser. Jahel Mielke

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