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Weißrussland: Russland droht mit Einschränkung der Gaslieferungen

Im Streit um die Anhebung des Gaspreises für Weißrussland hat Russland offenbar mit einer Liefereinschränkung ab Januar gedroht. Solche Maßnahmen würden auch den Export nach Europa beeinträchtigen.

Moskau - Wenn bis zu der von Moskau gesetzten Frist am ersten Januar keine Lösung gefunden werde, werde der russische Energiekonzern Gasprom aller Wahrscheinlichkeit nach den Druck in den durch Weißrussland nach Europa führenden Gasleitungen verringern, berichtete die Zeitung "Kommersant". Dieser Schritt würde sich auch auf die Gasversorgung der EU auswirken, da rund ein Fünftel der russischen Gasimporte an die EU durch Weißrussland fließen. Derzeit sei keine Kompromissmöglichkeit zu erkennen, berichtete die Zeitung "Wremia Nowostej". Anfang dieses Jahres waren die russischen Gas-Lieferungen in die EU wegen eines Preisstreits zwischen Russland und der Ukraine ins Stocken geraten.

Der russische Präsident Wladimir Putin und der weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko hatten bei einem Treffen am Freitag in Moskau laut "Kommersant" keine Einigung erzielt. Weißrussland ist enorm abhängig von der wirtschaftlichen Unterstützung durch Russland. Bislang beträgt der Preis für tausend Kubikmeter russisches Gas nur 46 Dollar (knapp 35 Euro) und liegt damit weit unter dem durchschnittlichen Exportpreis, den Gasprom von ausländischen Kunden verlangt. Ab 2007 soll Minsk 200 Dollar pro tausend Kubikmeter Gas zahlen. Laut Beobachtern nutzt Russland den Gaspreis als Druckmittel, weil Moskau eine größere Kontrolle über die weißrussischen Pipelines Richtung Westeuropa anstrebe. (tso/AFP)

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