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Wirtschaft: Weiter so

Mit Beginn des Jahres 2005 gibt es zwei weitere Länder, die eine Vereinfachung ihrer Steuersysteme umgesetzt haben – Rumänien und Georgien. Rumänien hat fünf Steuerklassen zwischen 18 Prozent und 40 Prozent für Privatpersonen und 25 Prozent für Unternehmen durch einen einzigen allgemeinen Steuersatz von 16 Prozent ersetzt.

Mit Beginn des Jahres 2005 gibt es zwei weitere Länder, die eine Vereinfachung ihrer Steuersysteme umgesetzt haben – Rumänien und Georgien. Rumänien hat fünf Steuerklassen zwischen 18 Prozent und 40 Prozent für Privatpersonen und 25 Prozent für Unternehmen durch einen einzigen allgemeinen Steuersatz von 16 Prozent ersetzt. Georgiens einheitlicher Steuersatz beträgt seit dem 1. Januar zwölf Prozent für Unternehmen und Privatpersonen. Damit liegt die Besteuerung knapp unter Russlands 13 Prozent, und das ist kein Zufall.

Der georgische Präsident Michail Saakaschwili wollte nicht nur ein vereinfachtes Steuersystem, er wollte sich auch rühmen, den niedrigsten Satz in Europa vorzuweisen. Diese beiden Länder sind nur die jüngsten Mitglieder in einem Club, dem in Europa bereits SteuerPionier Estland sowie Lettland, Russland, Serbien, Ukraine und die Slowakei angehören. Die größten Oppositionsparteien in Tschechien und Polen streben ebenfalls einheitliche Steuersätze an und haben für den Fall ihres Wahlsieges die Umsetzung versprochen. Ökonomen haben seit langem die Fairness und Effizienz einheitlicher Steuersätze mit einer breiten Basis und wenigen oder gar keinen Sonderregelungen erkannt. Umso einfacher das Steuersystem, desto niedriger sind die Sätze und desto transparenter ist die steuerliche Belastung.

Im vergangenen Jahrzehnt setzte die Erkenntnis sich auch in der Praxis durch. Es überrascht nicht, dass die Bewegung in den ehemals kommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas begann. In manchen Fällen fing man annähernd von Null an, und so erschien es nur natürlich, das einfachste und effizienteste System zu etablieren. Die Notwendigkeit, Investoren anzulocken, war besonders dringlich. Es bestehen gute Aussichten, dass das Reformfieber von den kleineren Volkswirtschaften auch auf die größeren, reicheren Konkurrenten übergreift. Länder, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, wären gewiss nicht schlecht beraten, dem Beispiel Rumäniens und Georgiens zu folgen.

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