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Wirtschaft: Weitere positive Impulse vom Weihnachtsgeschäft erwartet, aber Unwägbarkeiten vor dem Börsengang

Die Deutsche Post AG, Bonn, wird ihre eigene Ergebniserwartung für das laufende Jahr deutlich übertreffen. Dies habe Post-Chef Klaus Zumwinkel bereits mehrfach erklärt, sagte ein Post-Sprecher zu einem Bericht der britischen "Financial Times", wonach die Post ihre Erwartungen um 20 Prozent nach oben korrigiert habe.

Die Deutsche Post AG, Bonn, wird ihre eigene Ergebniserwartung für das laufende Jahr deutlich übertreffen. Dies habe Post-Chef Klaus Zumwinkel bereits mehrfach erklärt, sagte ein Post-Sprecher zu einem Bericht der britischen "Financial Times", wonach die Post ihre Erwartungen um 20 Prozent nach oben korrigiert habe. Der Gewinn vor Steuern soll danach um 72 Prozent auf 2,2 Milliarden Mark steigen. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um 68,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Mark geklettert. Der Jahresüberschuss betrug 318 (97: minus 402) Millionen Mark. Der Umsatz belief sich auf 28,7 (27,6) Milliarden Mark.

Es wäre verfrüht, bereits jetzt feste Zahlen zur Gewinnerwartung für das laufende Jahr zu nennen, da das Gesamtjahr noch nicht beendet sei und mit dem Dezember und dem Weihnachtsgeschäft für die Post noch ein wichtiger Monat ausstehe, schränkte der Sprecher ein, ohne den Zeitungsbericht ausdrücklich zu dementieren.

Die neuen Zahlen seien ein Zeichen dafür, dass die Post für die Börseneinführung sehr gut gerüstet sei, schreibt das britische Blatt. Die Bundesregierung werde Ende Januar 2000 ein Banken-Konsortium auswählen, das den Börsengang in Frankfurt (Main) vorbereiten soll. Bis zu 49 Prozent der Anteile des Bundesunternehmens sollen in einem ersten Schritt Privataktionären angeboten werden. Mindestens 51 Prozent der Post sollen im Staatsbesitz bleiben. Vorbild für den Börsengang der Post ist derjenige der Deutschen Telekom.

Der Börsengang der Post könnte allerdings noch durch mehrere politische Risiken gefährdet werden, die sich auf einen Milliardenbetrag summieren könnten. Dazu zählen unter anderem Forderungen nach einer Mehrwertsteuer für die Briefbeförderung sowie einer Senkung des Portos für Standardbriefe von derzeit 1,10 Mark auf 1,00 Mark.

Außerdem wartet der Bonner Konzern auf eine wichtige Mitteilung der Brüsseler Wettbewerbshüter. Die EU-Kommission wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres oder im Frühjahr eine Entscheidung im Prüfverfahren gegen die Bundesregierung treffen. Der Post wird hierbei vorgeworfen, sie betreibe zu Lasten von anderen Wettbewerbern eine unzulässige Beihilfe in Form einer Quersubventionierung mit Gewinnen aus ihrem Briefmonopol für den defizitären Paketdienst.

Ungeachtet dieser Unwägbarkeiten will die Post bis zum Börsengang ihre internationale Position und die Marktführerschaft als Briefkommunikations- und Logistikkonzern in Europa ausbauen und so den Konzern attraktiver für die Anleger machen. Das Unternehmen hat bereits eine Reihe von Zukäufen getätigt, um seine Stellung zu stärken. Vor zwei Wochen hatte die Post die Übernahme des größten US-Luftfrachtanbieters, Air Express International, angekündigt.

Für das kommende Jahr erwartet der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel einen Gesamtumsatz von rund 50 Milliarden Mark.

agr

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