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Wirtschaft: Weltbank sieht Asienkrise noch nicht überwunden

Berater: "Sanierung wird sich in die Länge ziehen" BANGKOK/SINGAPUR (AP).Wenige Tage vor dem Treffen der G-8-Staaten in Birmingham hat die Weltbank am Dienstag in Singapur davor gewarnt, die Wirtschaftskrise in Asien für überwunden zu halten.

Berater: "Sanierung wird sich in die Länge ziehen" BANGKOK/SINGAPUR (AP).Wenige Tage vor dem Treffen der G-8-Staaten in Birmingham hat die Weltbank am Dienstag in Singapur davor gewarnt, die Wirtschaftskrise in Asien für überwunden zu halten.Inzwischen werde davon ausgegangen, daß die Inlandsnachfrage und das Wirtschaftswachstum in Indonesien, Südkorea und anderen asiatischen Ländern noch schwächer ausfallen werde als bisher erwartet, sagte der Beauftragte der Weltbank Javad Khalilizadeh Shirazi.Die Überwindung der Krise werde "schmerzhaft und sich in die Länge ziehen", warnte der Banker.Die Weltbank erklärte unter Berufung auf Zahlen des Instituts für internationale Finanzen, daß wegen der Wirtschaftskrise das Bruttoinlandsprodukt der asiatischen Staaten um 100 Mrd.Dollar zusammenschmelzen werde und einige Länder sogar einen Rückgang zwischen drei und zwölf Prozent erleben würden.Die Aussagen der Finanzexperten wurden am Dienstag durch Aussagen von Regierungsvertretern in Thailand teilweise bestätigt.Die Wirtschaft des Krisenstaates ist nach Angaben von Finanzminister Tarrin Nimmanahaeminda in einem schlechteren Zustand, als die Regierung und der Internationale Währungsfonds (IWF) bislang angenommen hatten.Nach einer Unterredung mit IWF-Vertretern sagte Tarrin am Dienstag in Bangkok, die Wirtschaftskraft nehme schneller ab als erwartet.Er nannte hohe Zinsen als Grund dafür, daß die Konjunktur nicht in Gang komme.Der IWF hat Thailand, das mit am stärksten von der südostasiatischen Finanzkrise betroffen ist, ein Hilfspaket von 17,2 Mrd.Dollar geschnürt.In Indonesien sorgen unterdessen die auf Druck des IWF durchgeführten Sparmaßen für Massenproteste in der Bevölkerung.Kritiker werfen der internationalen Organisation vor, den Regierungen zwar strenge Sparsamkeit aufzuerlegen, die Volkswirtschaften aber letztlich in einen schlechteren Zustand zu manövrieren als zuvor.Vor allem die Ärmsten müßten die Lasten der IWF-Programme tragen.Die meisten Länder in Asien kennen weder eine Arbeitslosenversicherung noch ein mit dem Westen vergleichbares soziales Netz.Nach Einschätzung von Fachleuten wird allein die thailändische Wirtschaft in diesem Jahr sechs bis sieben Prozent ihres Volumens verlieren.

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