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Wirtschaft: Weltgrößter Stahlkonzern Arcelor drängt in die USA

Der europäische Stahlkonzern Arcelor S.A.

Der europäische Stahlkonzern Arcelor S.A., Luxemburg, drängt in die USA. Diese sind ein wichtiger Markt vor allem bei beschichteten Blechen für die Autoindustrie. Bei denen sieht sich der Konzern, dessen Aktien heute in Paris, Madrid und Luxemburg erstmals notiert werden, schon als die Nummer eins.

Arcelor hat große Ziele: "Weltweit wird ein Drittel aller Autos in Amerika produziert, und wir beliefern den US-Markt mit Importen", sagte Vorstandschef Guy Dollé im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Das kann nicht so bleiben." Dollé, der nach der Fusion der Vorläuferkonzerne Usinor S.A., Paris, Arbed S.A., Luxemburg und Aceralia S.A., Pamplona, die Führung des mit 45 Millionen Tonnen Kapazität weltweit größten Stahlkonzerns übernommen hat, will die Gunst der Stunde nutzen. Der Branchenprimus USX Corp., Pittsburgh/Pennsylvania verhandelt mit der Nummer drei, Bethlehem Steel Corp., über eine Fusion. Mehrere US-Stahlhersteller kämpfen ums Überleben. "In diesem Prozess können sich Kaufgelegenheiten bieten", sagte Dollé.

Am 1. März werden die Weichen für die US-Expansion gestellt. Allerdings könne Arcelor bei einer US-Akquisition "nicht mit leichter Hand Milliarden ausgeben", sagt Dollé. Man müsse die Kosten für bestehende Sozialverpflichtungen und Umwelt-Altlasten genau prüfen. Dollé hofft auf einen Effekt wie am Standort Eisenhüttenstadt in Brandenburg. Für den wollte nach der Wende kaum jemand einen Pfifferling geben. "Heute ist das Werk ein Musterbeispiel an Zuverlässigkeit und Qualität", meint der Arcelor-Chef. Die hohen Kosten für die weite Anlieferung von Vorprodukten würden von der Nähe zu Volkswagen mehr als wettgemacht. "Inzwischen hatten wir sogar Interessenten für Eko-Stahl. Aber wir denken gar nicht daran, zu verkaufen."

abo, HB

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