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Welthandel: China wahrscheinlich schon 2008 Exportweltmeister

China wird Deutschland voraussichtlich bereits im kommenden Jahr als Exportweltmeister entthronen. Die USA dürften ihren zweiten Platz wohl schon dieses Jahr verlieren.

Köln - Nach "konservativen Schätzungen" dürften die Ausfuhren Chinas 2008 auf mehr als 1,4 Billionen US-Dollar (knapp 1,1 Billionen Euro) steigen, prognostizierte der Direktor der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai), Gerd Herx. Deutschland hatte im vergangenen Jahr nach Schätzungen des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels Waren im Wert von 888 Milliarden Euro exportiert und seine Spitzenposition unter den weltweit größten Exportnationen verteidigt.

China habe sich innerhalb kürzester Zeit vom "Nobody" zu einem Weltwirtschaftsgiganten gemausert, betonte Herx. 2006 habe das Reich der Mitte beispielsweise Waren für mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die USA geliefert - gut dreimal so viel wie Deutschland. Bei den elektronischen Erzeugnissen dominiere China unterdessen mit Ausfuhren von insgesamt knapp 300 Milliarden US-Dollar die Weltmärkte. Der zweitgrößte chinesische Ausfuhrposten waren demnach Textilien und Bekleidung mit einem Exportvolumen von 140 Milliarden Euro, gefolgt von der Elektrotechnik: In diesem Segment steigerte die Volksrepublik ihre Exporte 2006 um mehr als 40 Prozent auf 78 Milliarden US-Dollar und verdrängte damit Deutschland auf Rang zwei.

Auch im Maschinenbau ist China den Angaben zufolge auf dem Vormarsch: Mit einem Exportzuwachs von fast 40 Prozent auf knapp 60 Milliarden US-Dollar ließ China im vergangenen Jahr die klassischen Maschinenexporteure Großbritannien und Frankreich hinter sich und liegt weltweit nun bereits auf Platz fünf - hinter Deutschland, den USA, Japan und Italien. "Allerdings ist hier der Abstand zur Weltspitze noch groß", sagte Herx. "Deutschland lieferte 2006 dreimal so viel Maschinen ins Ausland, und die deutschen Branchenexporte nach China verzehnfachten sich in den vergangenen 15 Jahren auf mehr als zwölf Milliarden US-Dollar." (tso/AFP)

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