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Seine Anhänger trauen Donald Trump offenbar eine ganze Menge zu.

© Rick Guy/REUTERS

Weltklasse oder Aufschneider: Was kann der Geschäftsmann Donald Trump?

Sein Geschick als Unternehmer ist ein zentraler Faktor im Wahlkampf Donald Trumps. Doch zwischen Eigenwerbung des US-Präsidentschaftsbewerbers und Kritik der Gegner liegen Welten.

Donald Trump ist ein Aufschneider, ein Betrüger“, polterte Mitt Romney. Mit ungewohnt scharfen Worten warnte der Ex-Präsidentschaftskandidat der Republikaner, der Barack Obama 2012 unterlag, jüngst seine Parteimitglieder und Landsleute. Trumps Erfolge als Geschäftsmann - die dieser im Vorwahlkampf so gerne betont - seien ein Bluff: „Er ist kein Business-Genie.“ Trump sei in Wahrheit ein Hochstapler, der die Leute für dumm verkaufe.

Die Unternehmer-Qualitäten des New Yorker Immobilien-Spekulanten, TV-Stars und des derzeit aussichtsreichsten Bewerbers der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur sind ein Schlüsselfaktor im Wahlkampf. Trump hat keine Erfahrung als Politiker. Er sieht das aber nicht als Schwäche. Im Gegenteil: Um Amerikas korrumpierten Machtapparat auszumisten und umzukrempeln, brauche es einen Außenseiter. Einen unabhängigen Weltklasse-Geschäftsmann. Einen wie ihn.

Spieler mit Total-Verlusten

Zu Trumps unternehmerischem Werdegang gehören aber auch Pleiten und Pannen. Innerhalb von 18 Jahren meldeten vier Firmen aus seinem Kasino-Imperium Insolvenz an (1991, 1992, 2004 und 2009). Immer wieder verhob sich der Baulöwe an Immobilien in der Glückspiel-Hochburg Atlantic City.

Trump stellt die Insolvenzen indes als cleveres Geschäftsgebaren dar: „Wir nutzen die Gesetze. Wir eröffnen ein Verfahren, wir verhandeln mit den Banken, wir machen einen fantastischen Deal“, sagte er 2011 in der ABC-Talkshow „This Week“. „Es ist nur ein Geschäft. Okay?“ Trump legt großen Wert darauf, nie privat pleite gewesen zu sein („Ich habe einen super Job gemacht. Ich bin im Geschäft.“)

So wählen die USA ihren Präsidenten (Videografik)

Vier oder zehn Milliarden Euro?

Dabei gab es durchaus Zeiten, in denen „The Donald“ auch persönlich mit dem Rücken zur Wand stand. 1990, so schilderte es Trump später selbst der „Washington Post“, habe er auf einen Bettler gezeigt und zu seiner Frau gesagt: „Momentan ist er 900 Millionen Dollar mehr wert als ich.“ Dank US-Insolvenzrecht und boomender Immobilienmärkte war Trump rasch wieder obenauf - das US-Magazin „Forbes“ schätzte sein Vermögen zuletzt auf 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro). Er selbst taxiert sich auf über zehn Milliarden Dollar.

Trump versteht es, seinen Namen zu vermarkten. Allerdings scheiterte er auch mit etlichen Geschäftsideen wie den „Trump“-Airlines, „Trump“-Wodka und -Steaks oder -Hypotheken. Die „Trump University“ musste ihren Namen ändern, weil sie keine echte Universität ist. New Yorks Generalbundesanwalt Eric Schneiderman hat Trump wegen „Betrugs von Tausenden Studenten“ verklagt. Trump sei ein Angeber, der ohne den Nachlass seines reichen Vaters „Uhren in Manhattan verkaufen“ würde, lästerte Rivale Marco Rubio kürzlich. (dpa)

Hannes Breustedt

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