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Wirtschaft: Weltweit größter Musikkonzern mit knapp 16 Milliarden Mark Umsatz

In der Musikindustrie entsteht nach der Fusion der amerikanischen Plattenfirma Time Warner mit der Londoner Emi-Gruppe der größte Musikkonzern. Das im Laufe dieses Jahres entstehende Unternehmen mit dem Namen Warner Emi Music wird zusammen Einkünfte von 4,9 Milliarden Pfund (15,8 Milliarden Mark) und einen Gewinn vor Steuer von 650 Millionen Pfund (2,1 Milliarden Mark) haben, wie Time Warner und Emi am Montag in London mitteilten.

In der Musikindustrie entsteht nach der Fusion der amerikanischen Plattenfirma Time Warner mit der Londoner Emi-Gruppe der größte Musikkonzern. Das im Laufe dieses Jahres entstehende Unternehmen mit dem Namen Warner Emi Music wird zusammen Einkünfte von 4,9 Milliarden Pfund (15,8 Milliarden Mark) und einen Gewinn vor Steuer von 650 Millionen Pfund (2,1 Milliarden Mark) haben, wie Time Warner und Emi am Montag in London mitteilten. Zum Repertoire des neuen Konzerns werden 2500 Stars von den Beatles über die Spice Girls bis Madonna oder Eric Clapton gehören.

Time Warner, gestärkt nach der 145 Milliarden Dollar (282 Milliarden Mark) schweren Fusion mit dem Online-Dienst AOL, zahlt den Emi-Aktionären nach Vollzug des Zusammenschlusses eine Sonderprämie von 780 Millionen Pfund (2,5 Milliarden Mark), teilten die Unternehmen mit. Der neue Konzern soll seinen Hauptsitz in New York und seine internationale Zentrale in London haben. Der Emi-Vorstandsvorsitzende Eric Nicoli und Time-Warner-Präsident Richard Parsons werden den Konzern als Co-Vorsitzende führen. Von den weltweit 23 000 Stellen sollen nach Angaben des künftigen Topmanagers Ken Berry in den nächsten drei Jahren rund 3000 gestrichen werden.

Beide Firmen erklärten ihren Zusammenschluss mit der "perfekten Ergänzung" ihres Künstlerrepertoires. Während Warner in den USA zahlreiche Superstars unter Vertrag hat, ist Emi vor allem in Europa stark vertreten. Nach der Fusion von Time Warner mit AOL wird auch Emi eine beispiellose Chance haben, seine Musik direkt im Internet zu vermarkten. Die Fusion "vergrößert unsere Fähigkeit, die Möglichkeiten des Internets und der Neuen Medien zu verwirklichen sowie alle unseren strategischen Ziele in einem kürzeren Zeitrahmen zu erreichen", sagte Emi-Chef Nicoli. Der Zeitpunkt habe angesichts der Herausforderung der "digitalen Revolution" nicht besser sein können.

Der neue Konzern soll als Joint Venture geführt werden. In den Aufsichtsgremien werden jeweils sechs Vertreter von Warner und fünf von Emi sitzen. Geschäftsführer von Warner-Emi soll Roger Ames werden, der zurzeit diese Funktion bei Warner Music ausübt.

Bertelsmann wies unterdessen Spekulationen in der britischen Presse zurück, der deutsche Medienkonzern wolle für Emi sechs Milliarden Pfund bieten. "Das dementieren wir", sagte ein Sprecher. Die Fusion von Emi und Time Warner wollte er nicht kommentieren.

Emi galt in der Branche seit 1996 als mögliches Übernahmeobjekt, nachdem es aus der Thorn-Gruppe ausschied. 1998 wurde ergebnislos über eine Fusion mit Universal gesprochen. In der vergangenen Woche waren die Emi-Aktien nach Spekulationen über eine Fusion mit der Bertelsmanngruppe deutlich gestiegen.

Das sich ändernde Freizeitverhalten und neue Techniken zur Verbreitung digitalisierter Musik etwa über das Internet hat in der Musikbranche zu Umstrukturierungen geführt. Warner verzeichnete in den ersten neun Monaten von 1999 trotz Topsellern wie Alanis Morissette, Cher und R.E.M. einen Verdienstrückgang von neun Millionen auf 279 Millionen Dollar.

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