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WEM DAS NETZ GEHÖRT: Besser regulieren

Die Stromkonzerne bekommen in der Frage, wem ihre Netze gehören sollen, Unterstützung durch eine Studie der Unternehmensberatung A.T.

Die Stromkonzerne bekommen in der Frage, wem ihre Netze gehören sollen, Unterstützung durch eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearny. Die EU-Kommission möchte den Energieerzeugern die Netze abnehmen, um so mehr Wettbewerb und niedrigere Preise im Strommarkt herzustellen. Eine solche eigentumsrechtliche Entflechtung sieht A.T. Kearny kritisch: „Dass Ownership Unbundling zu mehr Wettbewerb im Strommarkt führt, lässt sich empirisch nicht nachweisen.“ Eine entsprechende Expertise stellte die Beratungsfirma am Montag in Berlin vor. Verglichen wurden dabei Länder mit einer eigentumsrechtlichen Trennung wie Dänemark, Italien, Großbritannien mit Ländern wie Deutschland, in denen die Netze den Erzeugern gehören, aber von separaten Firmen betrieben werden.

STROMAUSFALL

Zwischen 2004 und 2006 gab es unter den damals 15 EU-Staaten die geringsten Ausfallzeiten pro Haushalt in Deutschland mit 24 Minuten im Jahr, Frankreich und Österreich lagen ähnlich gut. Der europäische Durchschnitt lag dagegen bei 95 Minuten pro Haushalt und Jahr.

PREISE

In den Ländern mit eigentumsrechtlicher Trennung sind die Preise von 1998 bis heute gut viermal so stark gestiegen wie in Ländern wie Deutschland.

INVESTITIONEN

Laut A.T. Kearney investieren Länder mit Ownership Unbundling nicht stärker in ihre Netze. Auch die Grenzübertragungskapazitäten seien unabhängig von der Frage des Netzeigentums.

REGULIERUNG

Der Studie zufolge haben die Länder die niedrigsten Netznutzungsgebühren, die schon seit längerem auf Regulierung setzen. In Deutschland hätten die Netznutzungsentgelte 2006 nur leicht über dem europäischen Durchschnitt gelegen, hieß es. Seitdem hat die deutsche Regulierungsbehörde zweimal niedrigere Gebühren verordnet. alf

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