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Wirtschaft: Weniger Fleisch, mehr Brot und Brötchen

CMA: Backwaren werden zum Genußmittel / Fragen von "Ethik und Moral" beeinflussen Verbrauch BERLIN (alf).Die Deutschen haben beim Komsum von Fleisch und Fleischerzeugnissen die "Sättungsgrenze" erreicht, dagegen werden immer mehr Backwaren gegessen.

CMA: Backwaren werden zum Genußmittel / Fragen von "Ethik und Moral" beeinflussen Verbrauch

BERLIN (alf).Die Deutschen haben beim Komsum von Fleisch und Fleischerzeugnissen die "Sättungsgrenze" erreicht, dagegen werden immer mehr Backwaren gegessen.Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 85 Kilogramm Brot und Brötchen pro Jahr liegen die Bundesbürger europaweit an der Spitze, teilte die Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA) am Mittwoch mit."Brot wandelt sich vom reinen Grundnahrungsmittel zum Genußmittel", sagte CMA-Geschäftsführer Thomas Hambüchen in Berlin anläßlich der bevorstehenden Grünen Woche (16.bis 25.Januar).Die Marketing-Organisation will sich dem veränderten Konsum anpassen, "auch Vegetarier sind für die CMA kein Feindbild mehr", so Hambüchen.Seiner Einschätzung nach ist der Fleischmarkt "nicht durch die BSE-Krise versaut worden".Vielmehr sei der Verbrauch seit Anfang der 90er Jahre "durch Veränderungen im tradierten Verzehrverhalten" rückläufig.Der Rückgang von Mehrpersonenhaushalten, "die als Intensivverwender von Fleisch- und Fleischerzeugnissen angesehen werden können", sowie der wachsende Anteil jüngerer Konsumenten "mit einer grundsätzlich geänderten Einstellung zum Essen" habe die Fleischverkäufe einbrechen lassen.Die CMA erwarte nun eine Konsolidierung bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 60 Kilogramm.Umfragen hätte ergeben, daß Verbraucher beim Fleischkauf zunehmend auf Frische und Herkunftsland achteten.Auch "Fragen von Ethik und Moral" ­ Futtermittel ohne Arzneimittel und Hormone sowie artgerechte Tierhaltung ­ komme heute ebensoviel Gewicht zu wie Gesundheitsängsten.Dem wolle auch die CMA mit einer Werbekampagne für Bioprodukte und umweltschonenden Anbau Rechnung tragen. Zu weiteren Marktsegmenten teilte die CMA mit, bei Molkereiprodukten gebe es eine unverändert "positive Entwicklung von Joghurt" und eine leicht rückläufige Tendenz beim Milchverbrauch.Bei Butter stagniere der Konsum auf hohem Niveau.Dagegen würde zunehmend Käse gegessen.Leicht gestiegen ist zuletzt der Gemüseverbrauch, und zwar auf gut 88 Kilogramm pro Kopf und Jahr.Die CMA wird getragen vom Bauern- und Raiffeisenverband sowie den Verbänden des Handels und der Lebensmittelindustrie.Der größten Teil des CMA-Haushalts von zuletzt 159 Mill.DM stammt von Milcherzeugern (40 Prozent), gefolgt vom Fleischsektor mit 32 Prozent.Unter dem Motto "Erlebnismarkt der Regionen ­ Spezialitäten aus Deutschland" präsentiert sich die deutsche Agrarwirtschaft auf der Grünen Woche in Halle 20.

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