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Wirtschaft: Weniger Geld für die Kontrolleure

Dax-Aufsichtsräte verdienen 2009 schlechter

Frankfurt am Main - In der Krise sinken bei den größten deutschen Aktiengesellschaften die Bezüge der Kontrolleure. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Beratungsgesellschaft Towers Perrin, die am Montag in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Demnach erhalten die Vorsitzenden der Aufsichtsräte von den 30 im Dax gelisteten Unternehmen in diesem Jahr durchschnittlich 226 000 Euro und damit rund 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Autoren der Studie kritisieren die gesunkenen Gehälter. Dies entspreche nicht dem internationalen Niveau und auch nicht den gestiegenen Anforderungen zur Bewältigung der Krise. Die insgesamt 513 deutschen Unternehmensaufseher verdienten im Vergleich zu den führenden Unternehmen in der Schweiz, USA und Großbritannien deutlich weniger. In Zukunft rechnen die Autoren allerdings mit einem Anstieg der Gehälter. „Vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber geforderten stärkeren Haftung der Unternehmenskontrolleure werden wir steigende Aufsichtsratsbezüge sehen, vor allem im mittleren und unteren Vergütungsspektrum“, erklärte Joachim Kayser von Towers Perrin.

Spitzenverdiener unter den deutschen Aufsichtsratchefs wird laut Studie in diesem Jahr Siemens-Chefkontrolleur Gerhard Cromme mit einer voraussichtlichen Vergütung von 435 600 Euro sein. Platz zwei belegt der Vorsitzende des Aufsichtsrates beim Energiekonzern Eon, Ulrich Hartmann, mit 432 200 Euro, gefolgt von seinem Kollegen Manfred Schneider bei RWE mit 358 900 Euro. Schlusslicht mit 53 600 Euro wird wohl der Chefkontrolleur des angeschlagenen Chipherstellers Infineon, Max Dietrich Kley.

Die Frauenquote in deutschen Aufsichtsräten beträgt der Studie zufolge derzeit im Schnitt 13 Prozent, wobei der Frauenanteil unter den Arbeitnehmervertretern 20 Prozent ausmacht. Auf der Seite der Unternehmenseigner im Aufsichtsrat liege die Frauenquote bei lediglich sechs Prozent. dpa/AFP

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