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Passagiere in Berlin-Tegel mit ihrem Gepäck an einem Check-in-Schalter von Air Berlin.

© Sebastian Kahnert/dpa

Wenn Air Berlin vom Markt verschwände: Für die meisten Strecken gäbe es Alternativen

Abgesehen von den 8000 Jobs die mit Air Berlin auf dem Spiel stehen. Würde die Airline vom Markt verschwinden, würden einige Strecken wohl gar nicht mehr bedient.

In den vergangenen Monaten hat Air Berlin eine Vielzahl von defizitären Routen aus ihrem Streckennetz gestrichen und konzentriert sich heute auf Verbindungen zu ihren Drehkreuzen in Berlin und Düsseldorf. Diese dienen dann auch als Zubringer zu den Langstreckenflügen. Seit Jahren sieht sich Air Berlin auf den Europa-Strecken gerade in Berlin einer wachsenden Konkurrenz durch Billigflieger wie Easyjet, Norwegian und Ryanair, inzwischen aber auch durch den Lufthansa-Ableger Germanwings/Eurowings ausgesetzt.

So gibt es hier nur noch wenige Verbindungen, die exklusiv bedient werden, insbesondere zu Zielen im Osten wie Warschau, Danzig, Krakau und Prag. (Hier geht es zum Flugplan der Gesellschaft). Innerdeutsch bietet Air Berlin die einzigen Flüge von Karlsruhe/Baden-Baden und Saarbrücken in die Hauptstadt, doch klagten auch hier Passagiere in jüngster Zeit verstärkt über Verspätungen und Flugstreichungen.

Die Asien-Strecken fielen der Partnerschaft mit Etihad zum Opfer

Das lukrative Asien-Geschäft mit den Rennstrecken wie nach Bangkok, Phuket und hatte Air Berlin bereits mit dem Einstieg des arabischen Großaktionärs Etihad Airways einstellen müssen und fungiert nur noch als Zubringer für den „großen Bruder“ nach Abu Dhabi. Eine Rolle, die auch die Lufthansa übernehmen könnte, nachdem diese selbst begonnen hat, mit Etihad zu kooperieren. Mit Dumping-Preisen haben die Airlines aus der Golf-Region die deutschen Luftverkehrsgesellschaften auf den Strecken nach Asien und Australien weitgehend aus dem Markt gedrängt, sehr zum Leidwesen der Passagiere, die jetzt gezwungen sind, zu oft mitternächtlichen Zeiten in Abu Dhabi, Doha oder Dubai umzusteigen.

Nur auf den Langstrecken von Düsseldorf und Berlin in Richtung Amerika könnte Air Berlin Lücken hinterlassen. Nachdem man auf der Rennstrecke zwischen Tegel und New York mit United und Delta inzwischen zwei Konkurrenten hat, wurde allerdings einer der beiden täglichen Flüge zum Big Apple bereits eingestellt.

Und nachdem Lufthansa in der Vergangenheit alle Berliner über ihre Drehkreuze in Frankfurt oder München befördern wollte, plant man mit der bisher auf Köln/Bonn konzentrierten Eurowings-Langstrecke ohnehin auch eine Ausweitung in die Regionen. In dieses Portfolio würden zumindest die Touristik-Routen nach Florida und in die Karibik passen, eventuell auch die gerade erst von Air Berlin aufgenommenen Flüge von Berlin nach Los Angeles und San Francisco.

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