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Wirtschaft: Wenn die Kasse wieder klingelt Das Konsumklima steigt, die Einnahmen noch nicht

Berlin - Der Aufschwung und die Aussicht auf steigende Einkommen sorgen für wachsenden Optimismus bei den Verbrauchern. Der Konsumklima-Index der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) stieg deutlich von 4,4 Punkten im April auf 5,5 Punkten im Mai, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Berlin - Der Aufschwung und die Aussicht auf steigende Einkommen sorgen für wachsenden Optimismus bei den Verbrauchern. Der Konsumklima-Index der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) stieg deutlich von 4,4 Punkten im April auf 5,5 Punkten im Mai, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Zuversicht in die Konjunktur erreichte dabei eine nie dagewesene Höhe. Daneben kletterten die Einkommenserwartungen auf ein Sechs-Jahres-Hoch. Die Börse reagierte mit Kursaufschlägen, Einzelhandelswerte wie Metro und Praktiker gehörten zu den Gewinnern.

Die GfK befragt jeden Monat 2000 Bürger im Auftrag der EU zu ihren Erwartungen in punkto Konjunktur und Einkommen sowie zu ihren Konsumplänen – daraus errechnet sie den Konsumklima-Index. Nach der Steuererhöhung zu Jahresbeginn hatte er eine Schwächephase erlebt. Diese Zeit ist nun vorbei: „Der Konjunktureuphorie der Deutschen sind momentan offenbar keine Grenzen gesetzt“, hieß es. Zuletzt hatten Regierung und Experten ihre Wachstumsprognosen nach oben korrigiert. Bei den Einkommenserwartungen stieg der Indikator von 15,9 auf 29,6 Zähler – vor allem im Westen.

Die Branche spürt in ihren Kassen allerdings noch nichts von der guten Käuferstimmung. „Wir warten noch, dass es losgeht“, sagte Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes HDE, dieser Zeitung. Zwischen gemessener Stimmung und tatsächlichen Käufen gebe es eine große Diskrepanz. Im ersten Quartal rechnet er daher mit einem Umsatzrückgang. Die acht Milliarden Euro, die auf das Konto der Mehrwertsteuererhöhung gegangen seien, „fehlen nun in den Kassen“. Er erwarte aber, dass es jetzt allmählich aufwärts gehe. Im Gesamtjahr werde der Umsatz aber nur um ein Prozent steigen. Das bedeute einen Stellenabbau wie im vergangenen Jahr – „also vermutlich 20 000 Köpfe weniger“.

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