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Wirtschaft: Werbeagenturen in Herbststimmung

Umsätze und Renditen unter den Erwartungen

Berlin Die deutsche Werbe- und Kommunikationswirtschaft hat die Wende auch 2004 nicht geschafft. Zwar sollen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigen, der Druck auf Kosten und Renditen ist aber unvermindert hoch. „Der Konsolidierungsprozess ist zäher als erhofft. Die Signale bleiben widersprüchlich, auch für 2005“, sagte der Präsident des Gesamtverbands der Kommunikationsagenturen GWA, Holger Jung, am Donnerstag in Berlin. Der jährlich vorgestellte Herbstmonitor des Verbandes, eine repräsentative Umfrage unter den Mitgliedsfirmen, werde seinem Namen gerecht.

Dem Monitor zufolge zeigten sich zwar 44 Prozent der befragten Agenturen mit der Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr zufrieden. Die Mehrheit war vom Geschäftsverlauf aber enttäuscht. Um den Kostendruck zu mildern, wird vor allem beim Personal gespart. Auch bis zum Jahresende gehen 58 Prozent der Befragten von weniger oder gleich bleibenden Umsätzen aus. 39 Prozent rechnen mit einem Umsatzplus. Auch die Renditeerwartungen sind pessimistisch. 63 Prozent der Agenturen beurteilen die Gewinnsituation mittelmäßig bis sehr unzufrieden. Im Herbst 2003 seien die Prognosen deutlich optimistischer ausgefallen, sagte Jung. Damals habe mehr als die Hälfte der Agenturen mit steigenden Erlösen gerechnet. Jungs Fazit: „2004 läuft besser als 2003, aber alles andere als überragend.“ Die im Frühjahr ausgegebene Wachstumsprognose von zwei Prozent für das Gesamtjahr werde nicht nach unten korrigiert. „Da bin ich Optimist“, sagte der GWA-Chef.

Signale, dass mehr Geld für Werbung ausgegeben werde, kämen vor allem von Banken und Finanzdienstleistern, Nahrungs- und Genussmittelherstellern sowie Telekommunikationsfirmen. Auch die Mineralölfirmen würden in diesem Herbst mit großen Kampagnen auf sich aufmerksam machen.

Eine Prognose für 2005 wollte Jung nicht geben. Der GWA-Umfrage zufolge rechnen aber 82 Prozent der Agenturen im kommenden Jahr mindestens mit dem gleichen Umsatz oder mehr. 2003 waren es mit Blick auf das Folgejahr nur 79 Prozent. mot

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