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Wirtschaft: Werbebranche erwartet sanfte Erholung Handel gibt wieder mehr Geld für Reklame aus

Berlin – Die deutsche Werbewirtschaft erwartet eine langsame Erholung ihres Marktes. „Rosig ist die Lage nicht.

Berlin – Die deutsche Werbewirtschaft erwartet eine langsame Erholung ihres Marktes. „Rosig ist die Lage nicht. Doch sie beginnt sich zu erholen, aber eben zögerlich“, sagte Hans-Henning Wiegmann, Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) bei der Vorlage des Jahresberichts der Branche für das Jahr 2003. Bei der „mageren Tendenz zum Aufschwung“ könne man jedoch nicht davon ausgehen, dass die Folgen der Rezession in der Werbewirtschaft der vergangenen drei Jahre sich kurzfristig beseitigen ließen. 2004 werde die Werbewirtschaft allenfalls parallel zur nur dürftigen Konjunktur in Deutschland wachsen, sagte er.

Viele werbende Unternehmen investierten noch zurückhaltend, sagte der ZAW-Präsident. Im Handel, bei Telekommunikationsfirmen, Finanzdienstleistern und Arzneimittelherstellern werde aber wieder mehr in Werbung investiert. Vor allem der Handel hat 2003 mehr für Reklame ausgegeben.

Die verschiedenen Bereiche der Werbewirtschaft entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Insgesamt wurden in Deutschland 28,9 Milliarden Euro in Werbung investiert (minus 2,6 Prozent). Von diesen Ausgaben entfielen 19,28 Milliarden Euro auf die Medien – 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. 2002 hatte das Minus gegenüber 2001 jedoch noch 7,3 Prozent betragen. „Zumindest tendenziell lässt sich aus diesem Werbegeschäft der Medien eine Wende ableiten“, sagte Wiegmann. Das Minus bei den Werbeeinnahmen werde „durch die starken Umsatzrückgänge der Zeitungen dominiert“, sagte Wiegmann. Allein bei den Tageszeitungen brachen die Werbeumsätze (4,5 Milliarden Euro) erneut um 9,8 Prozent ein. Der dramatische Drei-Jahresverlust von 2,1 Milliarden Euro werde langanhaltend Spuren hinterlassen, sagte Wiegmann. Beim Fernsehen deute sich jedoch eine allmähliche Trendwende an. Die Werbeerlöse der TV-Sender sanken um 3,7 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und damit deutlich geringer als im Vorjahr.

Steigende Werbeumsätze konnten Anzeigenblätter (plus 2,6 Prozent) und Onlineangebote (plus 8,4 Prozent) verzeichnen. Die positive Entwicklung bei Anzeigenblättern erklärt der ZAW mit der spürbaren Belebung des lokalen Geschäfts. Zudem ziehe der Arbeitsmarkt für Werbefachleute wieder an. Zuletzt war die Beschäftigung in der Branche bei 352037 fast konstant geblieben.

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