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Wirtschaft: Werbemarkt: Medienkonzern Pearson mit starkem Gewinneinbruch

Der britische Medienkonzern Pearson leidet stärker als erwartet unter der Flaute auf dem Werbemarkt. Nach den Anschlägen in den USA seien zahlreiche Anzeigen bei den Wirtschaftstiteln der FT-Gruppe storniert worden, erklärte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Der britische Medienkonzern Pearson leidet stärker als erwartet unter der Flaute auf dem Werbemarkt. Nach den Anschlägen in den USA seien zahlreiche Anzeigen bei den Wirtschaftstiteln der FT-Gruppe storniert worden, erklärte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Das Londoner Verlagshaus rechnet nun allein bei seinem Zeitungsgeschäft für das laufende Jahr mit einem Gewinneinbruch um rund 40 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte Pearson mit den Titeln "Financial Times", "Les Echos" und "The Economist" noch gut verdient. "Jetzt bleiben wir aber erheblich unter unseren eigenen Plänen", sagte Pearson-Chefin Marjorie Scardino. Der Umsatz des Konzerns stieg in den ersten neun Monaten leicht um ein Prozent auf 3,2 Milliarden Pfund. Gleichzeitig verbuchte das Zeitungsgeschäft einen Rückgang um vier Prozent auf 567 Millionen Pfund.

Finanzvorstand John Makinson sagte, auch die zu Bertelsmann gehörende Fernsehgruppe RTL (Pearson-Anteil 22 Prozent) spüre die Werbeschwäche stark. An Europas größtem Rundfunkunternehmen hält der britische Konzern 22 Prozent. Großaktionär ist der deutsche Medienriese Bertelsmann. Sprecher von RTL und Bertelsmann wollten keine Angaben zu den befürchteten Folgen der Werbeflaute machen. Eine Bertelsmann-Sprecherin sagte, es sei weiterhin zu früh, um seriöse Aussagen zu den genauen Auswirkungen der US-Anschläge auf den diesjährigen Geschäftsverlauf des Konzerns zu sagen. Ein RTL-Sprecher sagte in Luxemburg, die Pearson-Aussage zu der Sendergruppe bezögen sich auf Angaben von vor drei Wochen. Damals hatte RTL eine Gewinnwarnung rausgegeben und erklärt, der Jahresüberschuss könne 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Darüber hinaus gebe es nichts Neues.

In der zweiten Jahreshälfte erwartet der Konzern zudem einen Verlust von 60 Millionen Pfund bei den Online-Aktivitäten. Zulegen konnte aber die Schulbuchsparte, die die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Pearson ist der größte Schulbuchverlag der Welt. Analysten fürchten nun jedoch niedrigere US-Ausgaben für Bildung. Merrill Lynch hat die Pearson-Aktie in der vergangenen Woche von "Kaufen" auf "Akkumulieren" herabgestuft. Gestern stieg der Wert um drei Prozent auf 750 Pence. Im vergangenen Jahr hatte Pearson einen Gewinn vor Steuern vor einer Milliarde Mark ausgewiesen.

fbo

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