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Wirtschaft: Werbewirtschaft: Profit vom Börsenjahr 2000

Die deutsche Werbewirtschaft rechnet trotz Konjunkturdelle und zurückgegangenen Werbeinvestitionen im ersten Quartal 2001 mit leicht steigenden Umsätzen im laufenden Werbejahr. Er sehe "keinen Grund zum Pessimismus", sagte Manfred Lange, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag in Berlin.

Die deutsche Werbewirtschaft rechnet trotz Konjunkturdelle und zurückgegangenen Werbeinvestitionen im ersten Quartal 2001 mit leicht steigenden Umsätzen im laufenden Werbejahr. Er sehe "keinen Grund zum Pessimismus", sagte Manfred Lange, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag in Berlin. Zwar werde man 2001 nicht an die Rekordumsätze des Ausnahmejahres 2000 herankommen, doch dies sei lediglich die "Rückkehr zur Normalität".

Im Jahr 2000 waren die Werbeinvestitionen durch zahlreiche Börsengänge und die Aufbruchstimmung unter jungen Internetfirmen um 1,8 Milliarden Euro auf 33,2 Milliarden Euro (rund 17 Milliarden Mark) angewachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 5,6 Prozent. Den Preiskampf der Telefonanbieter, die Liberalisierung des Strommarktes und die spektakuläre Anzeigenkampagne zur Übernahmeschlacht zwischen Vodafone und Mannesmann bezeichnete Lange als weitere "Sondereffekte", die der Werbewirtschaft zu einem "beschleunigten Auftrieb" verholfen hätten. Für das Werbejahr 2001 prognostiziert der Verband, in dem 39 Organisationen werbender Firmen, Medien und Werbeagenturen zusammengeschlossen sind, ein Gesamtwerbevolumen von 34 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von 2,6 Prozent - etwas mehr als die von der Bundesregierung für das Bruttoinlandsprodukt vorausgesagten zwei Prozent. Grafik: Die werbestärksten Branchen Am meisten Geld haben im vergangenen Jahr die Massenmedien für Werbung ausgegeben - insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Der starke Wettbewerb zwischen Verlagen und Sendern führte zu einer Ausgabensteigerung um 24,8 Prozent. Damit überholten die Medien erstmals die Autoindustrie als traditionell werbestärkste Branche. Die Autohersteller fuhren ihre Ausgaben zum Teil drastisch zurück. Opel und VW kappten ihre Werbeetats um 20 beziehungsweise 10 Prozent, in der gesamten Branche wurden 3,6 Prozent weniger ausgegeben. Auf dem dritten Platz stehen die Telekommunikationsnetze.

Die größten Investoren der Werbebranche waren im Jahr 2000 zugleich auch die größten Einnahmengewinner. Vor allem Tageszeitungen, Fernsehsender und Publikumszeitungen konnten ihre Einnahmen steigern. Mehr als ein Viertel aller Werbeeinnahmen entfielen mit 6,5 Milliarden Euro auf die Tageszeitungen, gefolgt vom Fernsehen mit 4,7 Milliarden. Die Publikumszeitschriften nahmen 2,2 Milliarden Euro aus Werbetöpfen ein. Sie hatten mit 12 Prozent den größten Zuwachs zu verzeichnen. Wenig erfolgreich waren hingegen die Online-Angebote. Ihr Anteil an den Werbeeinnahmen ist mit 0,7 Prozent nach wie vor verschwindend gering. "Das Internet wird falsch eingeschätzt", erläuterte ZAW-Sprecher Volker Nickel. "Das meiste Geld, das Firmen ins Internet investieren, stecken sie in den eigenen Online-Auftritt, nicht in Banner-Werbung." Für das Internet als Werbeträger prognostizierte er eine "allmähliche Entwicklung". Positive Impulse für die Werbewirtschaft erwartet der ZAW in den kommenden Jahren vom Wegfall des Rabattgesetzes und von der Rentenreform. Wenn die Menschen gezwungen würden, ihre Altersabsicherung privat zu organisieren, sei mit vermehrter Werbung der Versicherungen zu rechnen. Auch die staatliche Werbekampagne zur Einführung des Euro zum 1. Januar 2002 werde das Wachstum fördern.

ika

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