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Nokia Rumänien

© AFP

Werk eröffnet: Nokia startet Handy-Produktion in Rumänien

Der finnische Konzern lässt keine Zweifel an seinen Plänen und baut seit Montag Mobiltelefone in Rumänien. Obwohl eine Rettung des Nokia-Werks in Bochum damit immer unwahrscheinlicher scheint, geben Arbeitnehmervertreter nicht auf: Sie wollen die Fertigung am westdeutschen Standort sogar ausbauen.

Vorerst arbeiten in der neuen Fabrik in Rumänien 350 Angestellte der finnischen Handy-Herstellers. Das sagte Nokia-Vizepräsident Juha Putkiranta.

Der Betrieb im siebenbürgischen Jucu stelle laufend neue Mitarbeiter ein. In der ersten Phase sollen es 500 werden. Bis Ende 2009 würden es insgesamt 3500, sagte der Manager weiter.

Im Gegenzug will Nokia im Sommer sein Werk in Bochum schließen - aus Kostengründen und obwohl die Produktion Gewinn abwirft. Die Pläne bedeuten das Aus für rund 2300 feste Mitarbeiter in Bochum.

Weder

Putkiranta

, noch Werksdirektor John Guerry wollten sich über Gewinnerwartungen, geplantes Produktionsvolumen sowie die Bezahlung der Angestellten im neuen rumänischen Werk äußern.



"Doppelt so viel produzieren"

Noch am Sonntag hatten einige tausend Menschen in Bochum gegen die Verlagerung der Arbeitsplätze protestiert.

Der Betriebsrat des westdeutschen Standorts will sich mit der Schließung nicht abfinden. Im Gegenteil: Die Arbeitnehmervertreter geben sich überzeugt, dass alle Jobs am Standort Bochum bleiben können. "Unser Plan ist, mit genauso viel Beschäftigten doppelt so viel zu produzieren", sagte der

stellvertretende Betriebsratsvorsitzende

Silvano Guidone in Bochum.

Guidone macht sich mit seiner Idee auf den Weg nach Finnland.

Dort treffen sich am Dienstag Vertreter des Nokia-Managements mit dem Betriebsrat. Dabei geht es nach Guidones Angaben unter anderem um Investitonen von mehr als 14 Millionen Euro. Sie sollten für den Aufbau neuer Produktionslinien eingesetzt werden.

(sf/dpa)

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