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WERKVERTRÄGE: „Deutschland als Dumpingzentrum“

Wegen der zunehmenden Regulierung der Leiharbeit nutzen Arbeitgeber eine andere Variante des Einsatzes billiger Arbeitskräfte: Werkverträge. Die IG Metall berichtet von einer Verdoppelung in den letzten Jahren.

Wegen der zunehmenden Regulierung der Leiharbeit nutzen Arbeitgeber eine andere Variante des Einsatzes billiger Arbeitskräfte: Werkverträge. Die IG Metall berichtet von einer Verdoppelung in den letzten Jahren. Eine Variante: Ein Teil der Belegschaft wird mit entsprechenden Verträgen ausgestattet und ausgegliedert. Der Arbeitnehmer wird weiter vom Arbeitgeber genutzt, ohne dass der Arbeitgeber weiter in der arbeitsrechtlichen Verantwortung steht. Das Mercedes- Werk in Stuttgart bezieht mittlerweile jeden fünften Angestellten von Fremdfirmen. Sie bekommen teilweise nur etwa die Hälfte des Gehalts der Stammbelegschaft ausgezahlt, obwohl sie nahezu identische Tätigkeiten ausüben, berichtet die IG Metall. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sind inzwischen 80 Prozent aller Schlachter in Großfleischereien mit Werkverträgen ausgestattet. Vorwiegend Arbeitskräfte aus Osteuropa. Deutsche Schlachthäuser entwickeln sich zum „Dumpingzentrum der Billiglöhne“, heißt es bei der Gewerkschaft. Sie wollen Werkverträge künftig an die normalen Tarife anpassen und Schein- werkverträge strafrechtlich belangt wissen. phk

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